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Burgsinn
Burgsinner Narren stürmten das Rathaus, aber sagen Faschingssitzungen ab
Entschlossen stürmten die Narren des Faschingsvereins Weiß-Blau Burgsinn das Rathaus, fesselten den stellvertretenden Bürgermeister Matthias König (Zweiter von links) und seinen Restgemeinderat und übernahmen die Macht im 'Herold-Tempel'.
Foto: Jürgen Gabel | Entschlossen stürmten die Narren des Faschingsvereins Weiß-Blau Burgsinn das Rathaus, fesselten den stellvertretenden Bürgermeister Matthias König (Zweiter von links) und seinen Restgemeinderat und übernahmen die ...
Jürgen Gabel
 |  aktualisiert: 12.02.2024 10:04 Uhr

Selbst die Flucht und das Verstecken waren letztlich umsonst: Die Narren des Faschingsvereins "Weiß-Blau Burgsinn" spürten am Freitagabend den Schlupfwinkel des stellvertretenden Bürgermeisters Matthias König und seiner vier verbliebenen Räte Torsten Höfling, Reiner Knöll, Frank Pechmann und Willi Heßler auf, fesselten sie, zerrten sie zum johlenden Narrenvolk vor das Rathaus und forderten lautstark die Herausgabe des Amtsschlüssels. König versuchte noch mit seiner Aussage "ihr kommt außerhalb der Öffnungszeiten" seine Haut zu retten - aber erfolglos. Nach kurzem Gerangel wurden die Fesseln festgezurrt und Weiß-Blau-Sitzungspräsident Marco Scholz präsentierte siegestrunken den Rathausschlüssel. Zur Freude der rund 80 Narren rief Scholz aus: "Burgsinn Helau! Jetzt beginnt die Faschingszeit!" Die Abwesenheit des ersten Rathauschefs Robert Herold kommentierte er lautstark: "Der hat Angst vor uns!"

Entschlossen waren vorher die mit Fackeln bewaffneten und bunt kostümierten Narren mit Musik gen Rathaus gezogen, um dort die Macht zu übernehmen. Ihr Maskottchen, Faschingshexe "Miss Krawinkel" durfte natürlich nicht fehlen. Vor dem "Herold'schen Tempel" hatten die Narren schon ihr Heerlager mit labendem Schweineallerlei und wärmenden Glühwein sowie ihre wummernde "Muckeanlage" für die Party platziert. Dampfplauderer Marco Scholz und sein Pendant Luca Heßler hatten einen sportlichen Parcours für die in Gewahrsam genommenen Kommunalpolitiker aufgebaut, der den neuen Burgsinner Sportattraktionen nachempfunden waren: Flowtrail, Kletterfelsen, Seniorenspielgeräte und eine Kneippanlage. So soll nach dem Willen der Narren das Freibad künftig "Robert Wanne" oder "Chill out an der Sinn" heißen. Sie tourten witzig durch Burgsinner Befindlichkeiten wie App-Auswahl oder Seniorensport im Park.

Zur Ergänzung der beiden kommunalpolitischen Teams zum "Weiß-Blau-Sportrace" sprang "Ersatzgemeinderat" Philipp Schierling ein. Mit einem Affenzahn galt es auf Minibikes (ohne Bremsen) rund um die Rathaus-Arkaden zu düsen, flott zwei Leiterhindernisse zu übersteigen, unter Gejohle in der Kneippzone mit den Füßen in eiskaltes Wasser zu steigen oder Gewichte zu stemmen. Das Team Torsten Höfling, Frank Pechmann und Willi Heßler wurde zum Sieger gekürt. Bevor die "Muckebox" zur Partymusik abhob, gab Marco Scholz eine traurige Nachricht bekannt: Aufgrund der kräftig ansteigenden Inzidenzzahlen hat der Verein alle Faschingssitzungen der 22er Kampagne abgesagt. Schon ein Training der Tanzgruppen wäre unverantwortlich.

 
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