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SEIFRIEDSBURG
Wehrspitze tritt verärgert zurück
Redaktion
 |  aktualisiert: 28.07.2010 09:58 Uhr

(bjk/lies) Marcus Döll, Kommandant der Feuerwehr Seifriedsburg, und sein Stellvertreter Patrick Geißner haben am Dienstag „wegen Differenzen mit der Stadt Gemünden“, wie Döll sagt, ihren Rücktritt erklärt. Hintergrund ist die dringende Anschaffung eines neuen Feuerwehrautos, die nach einer nicht öffentlichen Sitzung am Montag erneut verschoben wurde.

„Einige Leute sind ziemlich verärgert“, kommentierte Döll das erneute Hinauszögern, nachdem schon ein Dreivierteljahr über das Thema gesprochen worden und den Seifriedsburgern bald ein neues Fahrzeug in Aussicht gestellt worden sei. „Man kann es auch auf die Spitze treiben. Wir wollen doch nichts Überzogenes.“

Die Stadt Gemünden spare an der Sicherheit der Bürger. Das momentan in Seifriedsburg genutzte Altfahrzeug der Langenprozeltener Feuerwehr sei eine Verlegenheitslösung. „Es ist 37 Jahre alt und wir wissen nicht, ob es nächsten Monat noch einmal durch den TÜV kommt“, so der Ex-Kommandant. Es fehle etwa an Atemschutzgeräten oder einer Kettensäge, die zusammen mit dem neuen Fahrzeug angeschafft werden sollen. „Das Spiel machen wir so nicht mehr mit“, sagt Döll, dem nach eigenen Worten seine Arbeit als Feuerwehrkommandant eigentlich Freude gemacht hat.

Am Montagabend war der Beginn der öffentlichen Stadtratssitzung für 19 Uhr angekündigt. Eingelassen in den Sitzungssaal wurden die Zuhörer und die Pressevertreter aber erst nach langem Warten um 20.20 Uhr. Dem Vernehmen nach war das Thema der Ersatzbeschaffung für Seifriedsburg in der vorangegangenen nichtöffentliche Sitzung des Stadtrats kontrovers diskutiert worden. Dies soll der Hauptgrund für die über einstündige Verzögerung gewesen sein.

Die öffentliche Sitzung begann Bürgermeister Georg Ondrasch dann ohne Entschuldigung oder auch nur eine Erklärung für die lange Verzögerung. Stattdessen erklärte er den Tagesordnungspunkt der Auftragsvergabe für das neue Seifriedsburger Fahrzeug für zurückgestellt. In der schriftlichen Erläuterung zu dem abgesetzten Tagesordnungspunkt heißt es, vier Firmen hätten Angebote abgegeben. Warum er darüber nicht abstimmen ließ, erklärte der Bürgermeister nicht. Im Haushalt 2010 sind für ein neues Feuerwehrauto in Seifriedsburg 100 000 Euro eingeplant.

 
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