
Die Burg-Lichtspiele Mühlbach zeigen in der Kino-Auslese der Vhs Karlstadt "Don't Worry" am Sonntag, 28. Oktober, um 11.15 Uhr sowie am Dienstag, 30., und Mittwoch, 31. Oktober, jeweils um 20 Uhr.
Der zweifach Oscar-nominierte Regisseur Gus Van Sant, der in Filmen wie „My Own Private Idaho“, „Good Will Hunting“ oder „Milk“ gerne Außenseiter und unangepasste Existenzen in den Fokus stellt, griff in seinem jüngsten Film „Don‘t Worry - He Won’t Get Far on Foot“ wieder einmal auf eine wahre Geschichte zurück und adaptierte nach einem eigenen Drehbuch die Autobiographie des 2010 verstorbenen querschnittsgelähmten Cartoon-Künstlers John Callahan.
Der junge John Callahan hat keine Ahnung, wo sein Leben einmal hingehen soll. Er lässt keine Party aus, liebt das Feiern, die Mädchen und den Alkohol. Als er mit seinem Kumpel Dexter eines Nachts alkoholisiert im Auto unterwegs ist, baut dieser einen Unfall. Während Dexter selbst nur ein paar Kratzer davonträgt, ist Beifahrer John fortan lebenslang an den Rollstuhl gefesselt. Seine Lebenslust und seinen Sinn für bissigen Humor verliert Callahan dadurch jedoch nur vorübergehend, vielmehr findet er bald wieder zurück ins Leben. Zudem kann er mit Hilfe einer skurrilen Gruppe der Anonymen Alkoholiker um den charismatischen Donny sogar seine Sucht überwinden. Schlussendlich entdeckt er trotz feinmotorischer Einschränkungen sein Talent fürs Zeichnen und wird mit seinen schockierend schwarzhumorigen Cartoons, die von den einen angefeindet und von den anderen gefeiert werden, weltberühmt.
Zwar gehört „Don’t Worry“ nicht unbedingt zu den innovativsten Werken der Independent-Ikone Van Sant, doch bietet das bewegende Drama in vielen Phasen immer wieder großartige Momente, hat der Regisseur doch mit dem leinwandpräsenten Joaquin Phoenix den perfekten Darsteller gefunden, der die physischen und seelischen Qualen Callahans nachempfindbar macht, aber auch seine Kraft, sich ins Leben zurückzukämpfen. Zum spielfreudigen Gesamtensemble kommt ein ebenfalls gelungener Bebop-betonter Score von Danny Elfman, dessen Tempo gut zur Kameraarbeit von Christopher Blauvelt passt.
Fazit: Handwerklich solide inszeniertes, vielleicht ein wenig zu versöhnliches Bio-Pic, das vor allem dank des brillanten Joaquin Phoenix sehenswert ist.