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MAIN-SPESSART
Wechselhafte Witterung beeinträchtigte große Blüher
Joachim Spies
Joachim Spies
 |  aktualisiert: 20.08.2017 03:13 Uhr

Hilmar Keller, der Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege im Main-Spessart-Kreis, war wieder in vielen Ortschaften des Landkreises unterwegs. Seine Kollegen von der Pressestelle des Landratsamtes haben ihn im Anschluss an seine Tour befragt.

Hat sich das Ortsbild in Hinsicht auf den Blumenschmuck verändert?, lautete ihre erste Frage. Keller: „Leider ist der Umfang des Blumenschmucks in vielen Orten tendenziell rückläufig, dies ist insbesondere in den Neubaugebieten und leider auch immer mehr in den Altortbereichen zu beobachten. Da spielen auch gesellschaftliche Veränderungen eine Rolle, aber der häufigste Grund ist der nicht unerhebliche Arbeitseinsatz für die Pflege der Bepflanzungen.“

Hat es nach Kellers Ansicht in diesem Jahr besondere Probleme bei den Blühpflanzen gegeben? Keller: „Wir hatten in diesem Jahr eine sehr wechselhafte Witterung mit Hitzetagen und Regenperioden. Glück haben die Hobbygärtner die witterungsunempfindliche Beet- und Balkonpflanzenarten gepflanzt hatten.

Dagegen reagieren viele unserer beliebten Sommerblumen, die gefüllte beziehungsweise große Blüten besitzen, wie zum Beispiel Dahlien (Dahlia Hybride), Begonien (Begonia Hybriden) oder bestimmte Geraniensorten (Pelargonium Hybriden), auf regenreiches Wetter insbesondere in Kombination mit exponierten Standorten häufig mit Wuchsdepressionen, Pilzkrankheiten und mangelnder Blühfreude.“

Worin sieht der Kreisfachberater den Wert von Blumenschmuck – ganz abgesehen von der Freude für das Auge? Keller: „Arten wie etwa Vanilleblume (Heliotropium), Wandelröschen (Lantana), Steinkraut (Lobularia), Fächerblume (Scaevola), Löwenmäulchen (Antirrhinum) sowie Küchenkräutern wie Lavendel, Thymian, Oregano, Bergbohnenkraut sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienenarten, Hummeln und andere Nützlinge. Mittlerweile finden Bienen in den Ortschaften mehr Nahrung als in der Flur.“

Und welche Tipps hat der Experte, damit Beet- und Balkonpflanzen optimal wachsen können?

Hilmar Keller rät den Blumenfreunden:

• Ausreichend großes, gereinigtes Pflanzgefäß mit Wasserablaufvorrichtung.

• Drainageschicht aus Blähton oder Kies, diese verhindert Staunässe im Pflanzgefäß und fördert somit ein gesundes Wurzelwachstum.

• Abdecken der Dränschicht mit Gartenvlies und anschließend Pflanzerde einfüllen. Hierbei sollte hochwertige Pflanzerde aus dem Fachhandel, torfarm mit feinkrümeliger Konsistenz, nützlichen Zusatzstoffen wie Ton, Perlit sowie ausgewogener Nährstoffzusammensetzung verwendet werden.

• Die Pflanzenauswahl ist den Standortverhältnissen anzupassen (Licht, Temperatur, Wind) – fragen Sie ihren Gärtner!

• Wasserversorgung ist abhängig von Faktoren wie Pflanzenart, Standort und natürlich den Witterungsverhältnissen.

• Regelmäßiges Entfernen von abgestorbenen Blättern und Blüten fördert die Blütenneubildung und ist Grundvoraussetzung für gesunde Pflanzen.

• Vier bis sechs Wochen nach der Bepflanzung sichert eine regelmäßige ausgewogene Düngung Blütenreichtum und Gesundheit der Pflanzen.

 
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