
Seit 25 Jahren gibt es den Verein für Heimatpflege und Kulturelles (VfHuK). Von Anfang an sind Franz Ehrlich und Peter Weigand dabei. Ehrlich übte 25 Jahre das Amt des Kassierers aus. Weigand war 25 Jahre Kassenprüfer. In der diesjährigen Hauptversammlung traten beide bei den turnusmäßigen Neuwahlen nicht mehr an. Sie sind sich einig, dass es Zeit sei, die Ämter in jüngere Hände zu geben. Ehrlich folgt sein Sohn Florian in das Amt nach. Weigand übergibt seine Aufgabe an Heidi Hoffmann.
Als vor 25 Jahren der Bau eines Dorfgemeinschaftshauses (DGH) im Ort aufkam, waren beide von Anfang an dafür. So sind sie Gründungsmitglieder des VfHuK. Beide fassten, wie viele andere Ortsbürger, beim Bau des DGH kräftig mit an. Schon in der Bauphase hatte der heute 67-jährige Franz Ehrlich das Amt des Kassierers inne. Unzählige Belege der Baukosten mussten damals gebucht werden, erinnert er sich. In den Folgejahren wurde es etwas ruhiger, blickt er zurück. Aber, das DGH erfreut sich einer guten Auslastung. Der Kassierer hat deshalb weiterhin gut zu tun, schmunzelt er.
Weiterhin engagiert
Dem VfHuK bleibt Ehrlich, trotz seines Rückzugs aus dem Vorstand, erhalten. Er wird weiterhin die Weinproben im Herbst und das Maibaumaufstellen organisieren. Seine Leidenschaft ist aber die Ortsgeschichte. Für die Jubiläumsveranstaltung anlässlich des 25-jährigen Vereinsbestehens im Oktober wird er eine Ausstellung über die Dorfgeschichte erarbeiten, kündigt er an. Ähnliches leistete er bereits im vergangenen Jahr anlässlich des Festes zum 65-jährigen Bestehen des Feuerwehrgerätehauses. Der von ihm organisierte Vortrag mit Bilderausstellung stieß auf große Besucherresonanz.
Einer von zwei Kassenprüfern beim VfHuK war von Anfang an bis heute der 75-jährige Peter Weigand. "Man ist bei der Kassenprüfung ja immer zu zweit", lässt er es bescheiden angehen. Einer nimmt die Auszüge und einer die Belege, umreißt er seine Aufgabe. Weigand und Ehrlich waren ebenfalls beim inzwischen aufgelösten Verschönerungsverein Kassenprüfer und übergangsweise beim Tennisclub Habichsthal (TCH). Beide waren aktive Feuerwehrmänner. Weigand ist seit 60 Jahren Feuerwehrmitglied und war in seiner aktiven Zeit unter anderem Zeugwart.

Auch für Ehrlich war seine Tätigkeit beim VfHuK nicht das einzige Ehrenamt, das er im Ort innehat. "Ich war in allen Ortsvereinen vom Dorf in der Vorstandschaft", fasst er es kurz und knapp zusammen. Seit 50 Jahren ist Ehrlich Mitglied der örtlichen Feuerwehr, in der er in jungen Jahren auch aktiv war. Seit 1980 übernimmt er verschiedene Aufgaben innerhalb des Vorstands. Primär ist es die Position des Schriftführers. Bei den Aubachmusikanten wirkt er seit 43 Jahren im Vorstand mit, davon 20 Jahre als Vorsitzender. Und seit sieben Jahren ist er Schriftführer bei den Jagdgenossen Habichsthal. Außerdem ist er für den Spessartbund Wegewart und damit für die Markierung der 60 Kilometer Wanderwege rund um Habichsthal zuständig.
Der VfHuK liegt dem Hobbyhistoriker Ehrlich am Herzen, denn das zentrale Anliegen des Vereins ist die Ortsgeschichte und die ist sein Steckenpferd. Täglich arbeitet der 67-Jährige ein bis zwei Stunden daran. In seinem Arbeitszimmer in seinem Wohnhaus hat er einen ganzen Schrank mit Ordnern, voll mit historischen Dokumenten. Teilweise übernahm er diese vom 2021 verstorbenen Karl Steigerwald. In anderen Fällen hat er die Daten selbst zusammengetragen.
Viele historische Datenschätze finden sich darunter, wie der Stammbaum zu jedem Haus mit eigenem Ortsnamen oder das Heiratsverzeichnis des Ortes ab dem Jahr 1650. Diese Zahlen und Daten wertet Ehrlich aus und bringt sie in Bezug zueinander. So erarbeitet er Abhandlungen, die er in bebilderter Textform zusammenfasst. Dabei bedient er sich auch seines großen Zeitungsarchivs, das bis in die 1950er-Jahre zurückreicht.
Zehn solcher Abhandlungen mit separatem Themenschwerpunkt sind bereits erschienen und liegen in den Versammlungen des VfHuK zur Mitnahme für die Mitglieder aus. Darunter der Bau des Schul- und Turnsportplatzes 1959, der Bau des Friedhofs 1868/69 oder eine Abhandlung über den "Spiese"-Franz, um nur einige zu nennen.
Jedes Jahr schreibt Ehrlich die Ortschronik fort und hält die wichtigsten Ereignisse für die Nachwelt fest. So wächst der Schatz an historischem Wissen um die Ortsgeschichte immer weiter und kann von Hobbyhistorikern in späteren Jahren wieder ausgewertet werden.