
Walter Fronczek (65) hat am Freitag seinen letzten Arbeitstag. Der Leiter des Karlstadter Gymnasiums tritt nun seinen Ruhestand an. Sein Nachfolger wird Gerald Mackenrodt. Damit geht die Rechnung der beiden auf. Mackenrodt war Fronczeks Wunschkandidat. Um dessen Chancen zu erhöhen, verabschiedet sich Fronczek ein halbes Jahr früher als ursprünglich beabsichtigt. Denn im Sommer ist mit vielen aus dem Auslandsdienst zurückkehrenden Schulleitern und damit mit mehr "Konkurrenz" zu rechnen.
Dass Walter Fronczek zum Beginn des Schuljahrs 2018/19 mit 62 Jahren – also vergleichsweise kurz vor seiner Pensionierung – nach Karlstadt wechselte, hatte einen Hintergrund: Unter seiner Vorgängerin Jutta Merwald erlebte das Gymnasium turbulente Zeiten. "Da war ein erfahrener älterer Schulleiter gefragt und wir konnten eine gewisse Blockade aufheben", sagt Fronczek rückblickend. Eine seiner ersten Aufgaben in Karlstadt war die Beurteilung von 76 Lehrkräften in nur einem halben Jahr.
Heiße Phase in Gemündens Schullandschaft
In Gemünden war er zuvor zwölf Jahre lang Schulleiter. In jener Zeit ging es dort um die Frage, welches der beiden Gymnasien überleben solle: das staatliche Friedrich-List-Gymnasium oder der gymnasiale Zweig der kirchlichen Theodosius-Florentini-Schule? Das Ergebnis: Das Florentini-Gymnasium schließt am Ende des Schuljahrs 2023/24. Zugleich ist die Sanierung und Erweiterung des List-Gymnasiums in vollem Gange.
"Eigentlich wollte ich immer an eine Seminarschule wechseln, aber während es in Gemünden um den Erhalt der Schule und dann um deren Sanierung ging, konnte ich nicht weg", erklärt der scheidende Schulleiter rückblickend.
Die Bildungspolitik war schon immer seine große Liebe. So war er stellvertretender Vorsitzender des bayerischen Philologenverbands. Er räumt ein: "Ich stehe voll hinter dem gegliederten Schulsystem." Aber es sei wichtig, die Bildungschancen vom Elternhaus abzukoppeln. "Sonst wäre ich auch nicht hier", sagt der, der in einer Duisburger Handwerkerfamilie als drittes von acht Kindern aufgewachsen ist. Fünf davon haben eine Akademikerlaufbahn eingeschlagen.
Zunächst entsetzt über Bad Brückenau
Nach Unterfranken kam Walter Fronczek mit 17 Jahren aufgrund der Heirat seines Vaters nach Bad Brückenau. Nach anfänglichem Entsetzen über den Umzug schlug er dort bald Wurzeln. Seine Frau ist von dort. Und er engagierte später sich für die Freien Bürger im Brückenauer Stadtrat und Kreistag.
Eigentlich wollte der junge Walter Zoodirektor werden. Er hatte bereits Kontakte zur Nürnberger Zooschule geknüpft. Biologie studierte er zunächst im Diplomstudiengang. Dann aber packte ihn doch der Lehrerberuf. Als Zweitfach zu Biologie bot sich dem Skifahrer und Handballer Sport an.
Nun zum Ende der Dienstzeit lautet sein Fazit: "Die Schule ist ein atmender Organismus. Schüler kommen neu, andere gibt man ab, ebenso Lehrkräfte." Wichtig sei ihm immer die Mitarbeiterführung und Personalentwicklung gewesen. "Denn wenn sich die Mitarbeiter wohlfühlen, ist das gut für die Kinder." Er selbst hat sich offenbar immer wohlgefühlt. Wie sonst könnte er sagen: "Lehrer ist der schönste Beruf der Welt."

Mackenrodt hat die IT-Ausstattung erneuert
Seit Ende Oktober weiß Gerald Mackenrodt, dass er Schulleiter wird. Seine Fächerverbindung ist katholische Religionslehre, Mathematik und Informatik. Vor drei Jahren wurde er zum neuen stellvertretenden Schulleiter des JSG ernannt.
Er hat die IT-Ausstattung der Schule deutlich modernisiert. "Die Server waren von 2008, die Ausstattung war sehr marode", sagen Fronczek und Mackenrodt. Jetzt gibt es neue Server und Computerräume. In den Klassenzimmern stehen Dokumentenkameras und Beamer. Damit können kleine Dinge für die ganze Klasse sichtbar gemacht werden. Sie ersetzen Overheadprojektoren. Und die Lehrkräfte haben neue Laptops.
Gerade in der Zeit der Pandemie sei ihm die Betreuung und Begleitung der Schüler wichtig, betont Mackenrodt. In der letzten Woche vor den Sommerferien sollen Brückenkurse den Übergang der neuen Fünftklässler erleichtern.
Gerald Mackenrodt wurde 1969 in Fulda geboren, wo er 1988 das Abitur ablegte. Dem Referendariat am Riemenschneider-Gymnasium Würzburg folgten drei Jahre am Spessart-Gymnasium Alzenau. Zurück am Riemenschneider war er zunächst Systembetreuer und dann Seminarlehrer in der Ausbildung der Lehrkräfte für katholische Religion. Er lebt in seinem Heimatort Mühlhausen bei Estenfeld, wo er auch Organist ist.
Das Team der Schulleitung
Stellvertreter des Schulleiters wird Christian Raith, Jahrgang 1970. Seine Fächer sind Deutsch Geschichte, Sozialkunde und Rhetorik. Der inneren Schulleitung gehören zudem Kunstlehrer Oliver Mecker (Jahrgang 1966) und Tobias Füller (Jahrgang 1973, Mathematik und Physik) an.
Mitglieder der erweiterten Schulleitung sind Maria Rohner (Deutsch, Französisch), Peter Stegmann (Latein, katholische Religion) und Dr. Johannes Günther (Mathematik, Physik). Das JSG hat gut 80 Lehrkräfte bei rund 800 Schülern.
Ja, wer sich der Konkurrenz nicht zu stellen traut.... "Mehr soag i ned"
Da scheint sich ja einer bestens mit der internen Ausstattung und Unterrichtswirklichkeit am JSG auszukennen: "Relata refereo." Wer meint, mitreden zu können, soll doch wirklich was gehaltvolles sagen und sich nicht hinter launigen Andeutungen verstecken.
Wohl Lateinlehrer!? Helau ......tatatata......
Vive la France, alle meine Kinder haben sich Gott sei Dank für Französisch entschieden.