Der Bezugspreis für Trinkwasser soll ab 1. Oktober auf kostendeckende 3,06 Euro netto pro Kubikmeter angehoben werden. Diese Empfehlung an den Stadtrat gab der Stadtratswerkausschuss in seiner Sitzung am Montag mit 10:1 Stimmen ab.
Hintergrund: Im März hatte der Stadtrat mit 12:11 Stimmen beschlossen, dass der Bezug von einem Kubikmeter Trinkwasser ab 1. April um 40 Cent auf 2,54 Euro netto angehoben werden soll, was dann auch umgesetzt wurde.
Dem Gremium war bei seiner Entscheidung klar, dass man damit deutlich unter dem kostendeckenden Preis lag, der vom Landratsamt wegen der hohen Verschuldung der Stadt gefordert wurde. Daraufhin hat das Landratsamt erneut einen kostendeckenden Wasserpreis angemahnt.
Bürgermeister Mario Paul war im März noch davon ausgegangen, dass aufgrund des Rechts auf kommunale Selbstbestimmung auch ein anderer als ein kostendeckender Wasserbezugspreis beschlossen werden könne. Mittlerweile habe man einen anderen Sachverhalt, sagte er am Montag.
Eric Schürr (Bürgerverein), der als einziger gegen die geplante Preiserhöhung war, begründete dies mit dem bisherigen Steuersparmodell der Stadtwerke, das mit einem kostendeckenden Wasserbezugspreis außer Kraft gesetzt werde. Dem hielt Paul entgegen, dass die öffentliche Hand beim Steuerzahlen Vorbildcharakter habe und durch höhere Einnahmen der Stadtwerke der Kapitaldienst langfristig reduziert werde.
„Es ist gut, dass jetzt Klarheit herrscht“, meinte Bärbel Imhof (Grüne) und Brigitte Riedmann (FW) erinnerte daran, dass die Forderung des Landratsamtes „nicht aus dem Blauen heraus“ gekommen sei.