
Das Gleisbett zwischen dem ersten und zweiten Bahnsteig in Karlstadt ist zwar nichts Besonderes, aber in den Augen der meisten Karlstadter wohl immer noch deutlich schöner anzusehen als das, was sich darunter verbirgt. "Die Schmierereien sind wahrlich kein schöner Anblick. Man kann da auch gar nicht von Graffiti sprechen, weil das ist für mich etwas Künstlerisches", sagt Uli Heck, geschäftsleitender Beamter der Stadt Karlstadt, über den regelmäßigen Vandalismus in der Bahnhofsunterführung.
Der große rote – und inzwischen durchgestrichene – 1. FCN-Schriftzug hält sich bereits seit einiger Zeit. Mittlerweile ist auch der Rest des großflächigsten Wandabschnitts der Unterführung mit grün-roten Schmierereien übersät. Was in Großstädten wie Berlin oder München wohl niemanden interessieren würde, fällt in Karlstadt optisch durchaus negativ auf. Erst kürzlich wurde ein Täter auf frischer Tat ertappt, der laut der Karlstadter Polizei zumindest für eine "Serie an Graffiti" verantwortlich sein soll.
Auch der Tunnel unter der Bundesstraße ist betroffen
In regelmäßigen Abständen wird das Gesprühte am Bahnhof wieder mit weißer Farbe überstrichen. Das passiert jedoch nicht im Auftrag der Stadt Karlstadt. "Die Unterführung der Bahngleise bis zur Ringstraße hoch gehört der Deutschen Bahn und fällt somit auch in deren Aufgabenbereich", erklärt Heck auf Nachfrage dieser Redaktion. Der Tunnel unter der Bundesstraße, der zum Rathaus am Helfenstein führt, gehöre hingegen der Stadt. Auch dessen Wände haben inzwischen künstlerisch gelitten.
Warum aber macht sich die Deutsche Bahn immer wieder die Mühe, die Wände der Unterführung frisch zu streichen? Jeder dieser Einsätze kostet schließlich Geld und bietet den Sprayern immer wieder eine neue Leinwand. Welche Kosten genau anfallen, weiß eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Ihr zufolge liegt der finanzielle Schaden im Bundesgebiet, der allein durch Graffiti entsteht, bei zwölf Millionen Euro pro Jahr. Geld, das die DB lieber zum Nutzen ihrer Kunden und Kundinnen einsetzen würde, schreibt sie.

Unter anderem, "um das Erfolgserlebnis der Sprayer:innen zu schmälern, beseitigt die DB die Schäden so schnell wie möglich", heißt es weiter. Um Gebäude oder einzelne Wände zu schützen, arbeite man vielerorts auch mit speziellen Lackschichten oder mikroporösem Wachs. Ob das auch in der Karlstadter Unterführung eine Lösung sein könnte? Auf eine weitere Nachfrage bei der Deutschen Bahn, ob es dazu konkrete Planungen gebe, schreibt die Sprecherin, "an dieser Stelle bewusst keine Infos zu weiteren Schutzmaßnahmen nach außen zu kommunizieren".
Die Kosten sind dann zu zahlen und irgendwann kapiert es der Letzte , das es einfach viel Geld kostet.
https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/kahle-waende-statt-streetart-gegen-rassismus-warum-das-dschungel-graffiti-am-wuerzburger-ostbahnhof-uebermalt-wurde-art-11628378
Liebe Bahn, wenn euch nichts anderes einfällt als "weiße Leinwand" werdet ihr das Problem nie in den Griff bekommen. Für das Geld was ihr ausgebt könntet ihr jedem Bahnhof ein Projekt wie dem in Heidingsfeld finanzieren.