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Marktheidenfeld
Was sucht der Mann mit dem gelben Messgerät?
Das Gasnetz in Marktheidenfeld, Volkach, Ebern und Gerolzhofen wird derzeit elektromagnetisch untersucht.
Foto: Johannes Schneeberger | Das Gasnetz in Marktheidenfeld, Volkach, Ebern und Gerolzhofen wird derzeit elektromagnetisch untersucht.
Bearbeitet von Gabriele Kriese
 |  aktualisiert: 30.03.2025 03:29 Uhr

Was macht denn der Mann da? Mit einer auf den ersten Blick recht eigenartigen, am Körper befestigten Gerätschaft, die leicht über dem Boden schwebt, ist in diesen Tagen ein Facharbeiter zu Fuß in Marktheidenfeld, Volkach, Ebern und Gerolzhofen unterwegs. Bei folgendem Text handelt es sich um eine Pressemitteilung der Bayernwerk AG Regensburg.

Johannes Schneeberger von der Bayernwerk Netz GmbH klärt auf: "Das hat alles seine Ordnung! Dahinter steckt innovative, elektromagnetische Messtechnik, mit der wir den Zustand des Gasnetzes untersuchen lassen."

Die Gasnetze in Marktheidenfeld, Volkach, Ebern und Gerolzhofen sind im Eigentum der Gasversorgung Unterfranken GmbH (gasuf). Die Bayernwerk Netz GmbH sorgt als Betriebsführerin für den zuverlässigen Netzbetrieb. „Daher machen wir uns aktuell ein Bild vom Zustand der Netze, wollen mögliche Defekte wie etwa Korrosionsschäden frühzeitig erkennen“, erläutert Schneeberger, Technischer Anlagenmanager Rohrleitungstechnik bei der Bayernwerk Netz.

Korrosionszustand direkt überprüfen

Unterirdische Rohrleitungen aus Stahl werden normalerweise durch eine äußere Beschichtung vor Korrosion geschützt. Der Korrosionszustand kann direkt überprüft werden, wenn die Leitungen freigelegt werden. Freilegung – das bedeutet, dass zum Beispiel Straßen und Gehwege aufgegraben werden müssen. Das ist kostspielig und beeinträchtigt das Stadtbild.

Da kommt der Mann mit der eigenartigen, gelben Gerätschaft ins Spiel: Er arbeitet für die Electromagnetic Pipeline Testing GmbH (EMPIT) aus Berlin, die erstmals von der Bayernwerk Netz beauftragt wurde. Warum? „Wir erwarten uns von diesen elektromagnetischen Inspektionen präzisere Daten und tiefere Erkenntnisse, insbesondere beim Korrosionsschutz, als das bei herkömmlichen Verfahren wie der Freilegung der Fall ist“, so Schneeberger.

Die eigenartige Gerätschaft, die der Mann trägt, ist also hochmoderne, elektromagnetische Vermessungstechnik, die von der Erdoberfläche aus bedient wird. Vereinfacht dargestellt: Dabei wird eine elektrische Spannung an die Rohrleitung angelegt, wodurch ein kreisförmiges Magnetfeld entsteht.

Algorithmen und Künstliche Intelligenz

Der Stromfluss ermöglicht eine präzise Identifizierung des elektromagnetischen Feldes der Rohrleitung. Anomalien in der Rohrwand führen zu messbaren Abweichungen im Magnetfeld. EMPIT nutzt fortschrittliche Algorithmen und künstliche Intelligenz (KI), um diese elektromagnetischen Daten zu analysieren und in aussagekräftige Ergebnisse zu übersetzen. So erhalten die Fachleute der Bayernwerk Netz wertvolle Einblicke für die Integritätsbewertung und Instandhaltung der Rohrleitungen.

„Wir benötigen diese Ergebnisse zum Beispiel, um einen Plan für die Netze bei einem möglichen Umstieg von Erdgas auf Grüne Gase wie Wasserstoff zu entwickeln“, erläutert Schneeberger. Je genauer die Daten, desto genauer die Planung. Unnötiges Aufgraben von Straßen oder Gehwegen, unter denen sich Gasleitungen befinden, kann so vermieden werden.

Hohe Anforderungen an die Sicherheitstechnik

Grund für die Prüfungen sind die hohen sicherheitstechnischen Anforderungen zum Transport von Gasen.

Die Untersuchung der Gasnetze hat in Marktheidenfeld begonnen und wird über Volkach, Ebern und Gerolzhofen fortgesetzt. Die Begehung der Leitungen nimmt rund vier Wochen in Anspruch. Der Mitarbeiter der Firma EMPIT wird von den Kollegen aus dem Gasservice Unterfranken der Bayernwerk Netz GmbH unterstützt.

 
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