Die Kläranlage für den Stadtteil Schwebenried entspricht nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen, eine mittelfristige Lösung muss gefunden werden. Im Anschluss an einen internen Ortstermin des Stadtrats stellte nun Hugo Barthel von der Firma "Proterra" drei Lösungswege vor.
Weil die Alternativen – ein Neubau für fünf Millionen Euro und eine Verbindungsleitung entlang dem Schwabbach – zu teuer waren, entschloss sich der Rat für die Trasse über Büchold und den Krebsbach. Der Anschluss von Schwebenried erfolgt über den Eulenberg in Richtung Büchold, wo die Druckleitung bei der Galgenmühle auf den Krebsbachsammler trifft. Im weiteren Verlauf zum Werntal kann auch das Gewerbegebiet "Steinbrünnlein" angeschlossen werden. Die Druckleitungen können fast ausschließlich auf öffentlichen Wegen erfolgen. An Umbauarbeiten müssen die Pumpwerke Schwebenried und Krebsbach sowie gegebenenfalls das in Arnstein angeglichen werden.
Die Kosten schätzte Barthel auf 3,25 Millionen Euro ohne Baunebenkosten. Die Fertigstellung könnte 2026 sein. Der Stadtrat beauftragte die Verwaltung, die notwendigen Maßnahmen in die Wege zu leiten.
Eine weitere umfangreiche Investition im Abwasserbereich steht bei der Klärschlammentwässerung an. Nachdem die Ausbringung in der Landwirtschaft spätestens 2032 verboten sein wird, müssen neue Wege der Entsorgung gefunden werden. Gegenwärtig werden die rund 7000 Kubikmeter Arnsteiner Klärschlamm in zwei Faultürmen zwischengelagert und regelmäßig durch einen Dienstleister mobil gepresst, bevor sie entsorgt werden. Allein die Presskosten belaufen sich auf rund 110.000 Euro pro Jahr.
Ersparnis könnte hier der Bau einer eigenen Schlammentwässerung bringen. Dazu müssten eine Schneckenpressanlage sowie eine Unterstellhalle und ein Carport für die technischen Anlagen und für die Lagerung des Pressgutes errichtet werden. Die Investition beläuft sich auf 1,15 Millionen Euro, nach Abzug der öffentlichen Zuwendungen verbleiben bei der Stadt 563.000 Euro. Auch hier erhielt die Verwaltung den Auftrag, Planung und Durchführung zu organisieren. Kosten in Höhe von 380.000 Euro sind bei der Haushaltsplanung 2024 und 2025 berücksichtigt.
Meilenstein für das "Steinbrünnlein"
Seit gut 50 Jahren schlummert das Gewerbegebiet "Steinbrünnlein" in Heugrumbach weitgehend unorganisiert und ohne brauchbare Infrastruktur vor sich hin. Mit der Änderung des Flächennutzungsplans und anschließender Erweiterung des bestehenden Bebauungsplans wurde jetzt der Weg freigemacht für eine konkrete Neuordnung des Gebietes. Zuvor musste sich aber der Stadtrat mit einer Vielzahl von Stellungnahmen und Einwendungen im Rahmen der Bürger- und Behördenbeteiligung befassen. Diese wurden in die jeweiligen Pläne eingearbeitet und vom Rat einstimmig verabschiedet.
Bürgermeister Franz-Josef Sauer bezeichnete diesen Schritt als einen Meilenstein für das "Steinbrünnlein". Es sei hier gelungen, die Anliegen von Betrieben und Anwohnern am Kammerberg bestmöglich zu vereinbaren. An Investitionskosten fallen in den nächsten Jahren 5,8 Millionen Euro an.
In der Sebastianstraße in Halsheim soll ein Wohnhaus mit Seminarräumen zu einem Wohnhaus mit drei Nutzungseinheiten umgebaut werden. In der Binsbacher Ammanstraße gibt es den Umbau und die Teilaufstockung eines bestehenden Wohnhauses. Als isolierte Befreiung wird "Am Sonnenhügel" eine Gartenhütte mit Vordach gebaut. Während diese Anträge einhellig positiv beschieden wurden, gab es fünf Gegenstimmen aus dem Stadtrat für ein Vorhaben in der Sachsenstraße. Als Nachgenehmigung soll hier ein Balkon erweitert werden, geplant sind auch ein Wintergarten und eine Gartenhütte auf dem Garagenflachdach mit Terrassennutzung. Dabei wird jedoch die Grundflächenzahl überschritten und die Festsetzung hinsichtlich der Dachform sowie der maximalen Dachneigung nicht beachtet.