
Ein bisschen dauert es noch bis zum Umzug, doch schon jetzt wird wild darüber spekuliert, was mit den Gebäuden passieren soll. Im "Haus Sonnenblick" der Arbeiterwohlfahrt (AWO) leben Menschen mit psychischer Behinderung. Verteilt sind sie auf mehrere Standorte in Gemünden und Rieneck. Gerade ist in Planung, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der Häuser in der Sudetenstraße (17 Personen) und im Röderweg (zwölf Personen) in einen Ersatzneubau in Rieneck wechseln sollen. Warum das notwendig ist? Grund sei nicht, dass die Gebäude in einem schlechten Zustand wären, berichtet Einrichtungsleiter Axel Fischer.
"Knackpunkt" sei vielmehr, dass die Häuser nicht barrierefrei sind und über viele Doppelzimmer verfügen. Das stimmt wiederum nicht mehr mit den aktuellen Regularien überein. So ist laut Fischer mittlerweile zum Beispiel eine Einzelzimmerquote von 100 Prozent für seine Einrichtung notwendig. Das lasse sich in den Häusern in Gemünden aber nicht umsetzen, weshalb es einen Neubau braucht.
Gerüchte über Nachnutzung kursieren in Gemünden
Mitte 2022 soll mit den Bauarbeiten in Rieneck begonnen werden, bis Ende 2023 ist angedacht, dass das Gebäude fertig ist und alle Bewohnerinnen und Bewohner umgezogen sind. Derweil kursiert in Gemünden das Gerücht, dass in den frei werdenden Häusern der AWO angeblich Asylsuchende einziehen sollen. Das ist allerdings nicht geplant. Axel Fischer hat bereits von diesem Gerücht gehört: "Keine Ahnung, wer auf solche Ideen kommt. Das ist definitiv nicht vorgesehen von unserer Seite aus."
Die Häuser befinden sich im Besitz der AWO. Doch nach deren Auskunft ist noch nicht klar, wie die Immobilien nach dem Umzug genutzt werden. Wenn die AWO zu dem Schluss komme, dass die Häuser ohne Renovierungen nicht mehr rentabel zu betreiben sind und sie verkauft, habe sie natürlich keinen Einfluss mehr darauf, was der nächste Eigentümer damit macht, so Fischer. "Das steht auf einem anderen Blatt."