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Lohr
Was kirchliche Gebäude bedeuten
Regionalbischöfin Gisela Bornowski (links) und Dekan Till Roth (Zweiter von links) in der Diskussion mit den Kirchenvorständen aus dem Dekanatsbezirk Lohr. 
Foto: Carolin Esgen | Regionalbischöfin Gisela Bornowski (links) und Dekan Till Roth (Zweiter von links) in der Diskussion mit den Kirchenvorständen aus dem Dekanatsbezirk Lohr. 
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 26.03.2023 03:27 Uhr

Rund 50 Frauen und Männer nahmen am Kirchenvorsteher-Wochenende des Evangelischen Dekanatsbezirks Lohr teil. Ort war die eindrückliche Tagungsstätte Wildbad in Rothenburg ob der Tauber. Spürbar war das Bedürfnis nach Begegnung zwischen den Kirchengemeinden. Thema war die strategische Gebäudeplanung der Evang.-Luth. Kirche in Bayern.

Nach aktuellen Informationen aus dem Dekanat ging Dekan Till Roth zunächst auf die Bedeutung der kirchlichen Gebäude als geistliche Heimat ein. Tiefe Erfahrungen bei Taufen und Beerdigungen, bei gewöhnlichen Gottesdiensten und besonderen Anlässen seien ebenso wie persönliches Engagement und Unterstützung der Grund für eine emotionale Bindung an Gotteshäuser und Gemeinderäume. Jedoch zeigte der Dekan auch eine Grenze auf: "So tief unsere Verbundenheit mit den Kirchenräumen auch sein mag, wir dürfen nicht unser Herz an sie hängen."

In einem Überblick über die Geschichte der kirchlichen Gebäude nahmen die Kirchenvorstände erstaunt wahr, dass Gemeindehäuser erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebaut wurden und dass der kirchliche Gebäudebestand in den Jahrzehnten des wirtschaftlichen Aufschwungs nach dem Zweiten Weltkrieg schlagartig anstieg – als Antwort der Kirchen auf die Ausdifferenzierung des gesellschaftlichen Lebens. "Diese Einsicht macht es leichter, etwa ein Gemeindehaus oder ein Pfarrhaus aufzugeben, wenn sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen erneut ändern", meinte eine Teilnehmerin. Daran anschließend stellte der Dekan die landeskirchlichen Pläne angesichts sinkender Mitgliederzahlen und Finanzen vor und informierte über die geltenden Rahmenbedingungen und Zuschussregeln.

Höhepunkt der Tagung war der Besuch der Oberkirchenrätin im Kirchenkreis Ansbach-Würzburg, Regionalbischöfin Gisela Bornowski. "Trotz aller Herausforderungen und großen Veränderungen, in denen wir uns befinden, hat Kirche eine Zukunft", betonte sie, und zeigte auf, mit welchen Haltungen und Prioritäten dies der Fall sein könne. Ausreichend Zeit für informellen Austausch und geistliche Gemeinschaft stärkten die Teilnehmenden sowohl persönlich als auch für die gemeinsame Bewältigung künftiger Herausforderungen bei der Gebäudekonzeption des Dekanats.

Im Dekanatsbezirk Lohr leben rund 16.500 evangelische Christen und Christinnen in 14 Pfarreien bzw. 22 Kirchengemeinden. Es reicht von Marktheidenfeld im Süden bis Bad Brückenau und Wildflecken im Norden.

Von: Till Roth

 
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