
Beim Dienstagstreff im Evangelischen Gemeindezentrum Ulmer-Haus griff Dekan Till Roth ein schwieriges Thema auf: "Was ist uns der Glaube wert? - Vom Leiden für Christus anlässlich des Gedenktages der christlichen Märtyrerinnen Perpetua und Felicitas". Die wie immer liebevoll von Wilma Schwarz gebackenen Kuchen versüßten - zusammen mit Kaffee und dekorierten Tischen - den Nachmittag etwas.
Zunächst strich Roth heraus, dass es trotz der weithin verloren gegangenen Tradition der Gedenktage ein positives evangelisches Verständnis von Heiligen gebe. Denn gerade die altkirchlichen Märtyrerberichte zeigten, wie viel Kraft und Trost Glaubensvorbilder vermitteln können.
So wird der 7. März auch evangelischerseits als Gedenktag an die beiden Märtyrerinnen Perpetua, einer ehrbaren verheirateten jungen Frau und Mutter, und Felicitas, deren hochschwangeren Dienerin, sowie an drei weitere Katechumenen begangen.
Roth führte aus, dass christliche Martyrien nicht auf die Zeit der "Alten Kirche" bis zur Konstantinischen Wende beschränkt seien. Er nannte Beispiele aus den letzten Wochen aus Mexiko, Pakistan und Laos und zitierte den Kirchengeschichtler Kurt Dietrich Schmidt, der das 20. Jahrhundert als das bei weitem blutigste in der ganzen Geschichte der Christenheit bezeichnete.
Schwere Kost am Nachmittag, doch für jeden stelle sich die Frage, was ihm bzw. ihr der Glaube wert sei. Es gebe nicht nur die Bedrohung des Glaubens von außen, sondern auch die Prüfung des Glaubens durch die sanfte Verführung des Wohlstands oder durch innere Lebens- und Glaubenskrisen, die durchstanden werden wollen. Jede Zeit und jeder Ort habe seine eigenen Herausforderungen, in denen sich zeigen würde, was dem Einzelnen der Glaube an Gott wert sei.
Beim nächsten Dienstagstreff am 4. April wird über das Entstehen und Wachsen des Ostergartens berichtet.
Aktuelle Informationen der Ev. Kirchengemeinde Lohr unterwww.lohr-evangelisch.de
Von: Dekan Till Roth