Sollen Kahlschläge in der Forstwirtschaft künftig per Gesetz verboten werden und eine Straftat sein? Das ist eine der strittigen Fragen rund um die Novellierung des Bundeswaldgesetzes. Vor diesem Hintergrund hat der Verein Würzburger Bergwaldprojekt den forstpolitischen Sprecher der Grünen Bundestagsfraktion Niklas Wagener (Wahlkreis Aschaffenburg) und weitere Interessierte in den Rothenfelser Stadtwald geladen. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Veranstalters hervor. Dort arbeitet das Bergwaldprojekt seit 2007 mit Freiwilligen auf verschiedenen Flächen in der Waldentwicklung.
Der Rothenfelser Förster Matthias Huckle zeigte anhand ehemaliger Arbeitsflächen der Freiwilligen des Bergwaldprojekts die aktuellen Problemlagen und seinen praktischen Umgang damit. Er bestätigte dabei auch, dass die Pflanzungen durch die Freiwilligen dank guter Einweisung und besondere Sorgfalt hervorragende Raten beim Anwachsen erreichen. Zudem wies Huckle darauf hin, dass Waldbau nur in enger Kooperation mit der lokalen Jägerschaft und unter Berücksichtigung der besonderen lokalen Situation erfolgreich sein könne. Deshalb wolle das Gesetz nicht alle Details regeln, entgegnete der Grünen-Abgeordnete Wagener, sondern auf die Erfahrung und die Ausbildung der Förster vor Ort vertrauen: "Wir wollen den Förstern vor Ort den Rücken stärken."
Zur Frage der Baumartenwahl und dem Vorrang für heimischen Baumarten für Pflanzungen sagte Wagener, dass es mit dem Bundeswaldgesetzes nur vage Vorgaben zur Baumartenwahl geben solle, denn "finanziell gefördert werden kann nur, was nicht gesetzlich vorgeschrieben ist". Wagner lobte die jahrelange Kooperation zwischen Kommune und Naturschutzorganisation: "Unsere Wälder für die nachfolgenden Generationen zu erhalten, muss unsere oberste Priorität sein." Er sei der Stadt Rothenfels und dem Verein Würzburger Bergwaldprojekt sehr dankbar, dass beide mit der Zusammenarbeit dieses Ziel verfolgen würden und die Wälder "fit machen für die Zukunft".