
Wenn Loraine Hock nach vier Jahren als Weinprinzessin von Karlburg über ihre lange Amtszeit spricht, gerät sie ins Schwärmen. Bei rund 200 Terminen in der Region und in der Ferne hat sie nicht nur ihre Heimat ganz neu und von einer anderen Seite kennengelernt, sie ist vor allem vielen Menschen begegnet und hat reiche Erfahrungen gesammelt. Aber eines steht für sie fest: "Die Weinfeste in Main-Spessart waren mit Abstand die schönsten".
Ähnlich wie viele ihrer Kolleginnen hat auch Hock - bedingt durch die Coronapandemie - eine doppelte "Marathon"-Amtszeit hinter sich. In den Jahren 2018 und 2019 lief alles normal, danach kamen immer mehr Einschränkungen. Sie und die anderen Weinprinzessinnen mussten andere Wege finden, um ihre Aufgabe, nämlich den fränkischen Wein zu repräsentieren, wahrzunehmen. So haben die "MSP-Mädels" gemeinsam ein Video gedreht, es ins Netz hochgeladen und damit vielen Winzern der Region eine Freude bereitet.
Viele schöne Erfahrungen und Reisen
Wenn die heute 23-Jährige auf die vergangenen Jahre zurückblickt, denkt sie auch an die Reisen, die sie aus der Heimat fortgeführt haben. Da waren Besuche wie in Schwerin, wo sie im Kreis der Prinzessinnen den "Nordlichtern" den fränkischen Wein vorstellen und damit auch vielen dafür begeistern konnten. In Erinnerung bleiben wird auch das besondere Ambiente bei der Fränkischen Weingala in der Würzburger Residenz. Schöne Erfahrungen daheim waren der Kommersabend 2018 in Karlburg, die Vorstellung des Karlstadter Stadtweins und die Präsentation der Landratsschoppen.
Was bleibt der scheidenden Weinprinzessin Loraine nach diesen vier ungewöhnlichen Jahren? Da ist natürlich auch bei ihr neben der Fülle von Erfahrungen und Erlebnissen die Fortentwicklung der Persönlichkeit. "Während ich damals noch sehr viel zurückhaltender war und es nicht gewohnt war, auf der Bühne zu stehen, bin ich jetzt deutlich aufgeschlossener und selbstsicherer geworden", sagt sie. Sie habe gelernt, offen auf Menschen – auch auf Fremde – zuzugehen, zuhören zu können und Zusammenhänge anders zu verarbeiten. "In diesem Amt kommt einiges auf einen zu, es prägt!"
In besonderer Erinnerung werden aber die Bekanntschaften und Freundschaften mit den Weinkolleginnen bleiben – Freundschaften, die auch die unselige Coronazeit überdauert haben. Dank sagt sie zum Abschied allen, die sie in dieser Zeit unterstützt haben. Allen voran den Eltern, Konrad und Monika Gold vom Winzerverein und allen Freunden, die sie bei den Veranstaltungen begleitet haben.
Island ist das nächste Urlaubsziel
Nach der Krönung zur 15. Karlburger Weinprinzessin hat Hock ihr Fachabitur abgelegt und eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester an der Universität Würzburg durchlaufen. Seit einigen Monaten arbeitet sie jetzt in diesem Beruf in der Kinderchirurgie. Soweit es die Arbeit im wechselnden Schichtdienst erlaubt, spielt sie in Karlburg Volleyball und hofft jetzt auch auf die Wiederbelebung des Schautanzes für die "Bunten Abenden" im Dorf. Für die Zukunft hat sich die junge Frau vorgenommen, mehr zu reisen. Als nächstes steht in jedem Fall Island als Urlaubsziel auf ihrer Liste. Ansonsten freut sie sich, wieder regelmäßig Freunde zu treffen, auch auf das ein oder andere Gläschen Wein auf den Festen in Main-Spessart.
Die 16. Karlburger Weinprinzessin wird am 14. Mai in der Karolingerhalle von Karlburg gekrönt. Um 16.30 Uhr ist Treffpunkt am Dorfplatz, von wo aus die noch amtierende Hoheit abgeholt und zum Elternhaus ihrer Nachfolgerin gebracht wird. Anschießend werden beide Damen zur Karolingerhalle gefahren. Die Krönungsfeier beginnt um 18.30 Uhr.