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BURGSINN
Was bringt die Burgsinner Braut heuer?
Stolz präsentieren Bürgermeister Robert Herold, Betriebsleiter Peter Kreyssig, Revierleiter Andreas Ranzau und die Forstarbeiter die Prachtstämme für die Eichensubmission.
Foto: Jürgen Gabel | Stolz präsentieren Bürgermeister Robert Herold, Betriebsleiter Peter Kreyssig, Revierleiter Andreas Ranzau und die Forstarbeiter die Prachtstämme für die Eichensubmission.
Jürgen Gabel
 |  aktualisiert: 03.03.2017 03:43 Uhr

„Die jährlichen Erlöse aus dem Gemeindewald sind für unseren Kommunalhaushalt eine wichtige und feste Größe“, betont Bürgermeister Robert Herold im Pressegespräch vor der bevorstehenden Eichensubmission. Anlass dazu war das imposante Bild der aufgelegten Eichen auf dem Wertholzplatz am Burgsinner Freibad.

„Kronjuwelen“

„Hier liegen Kronjuwelen aus unserem Gemeindewald“, urteilt Betriebsleiter Peter Kreyssig stolz. Grundlage des 3185 Hektar (ha) großen Gemeindeforstes, dem zweitgrößten Unterfrankens nach Lohr (4100 ha) und Quelle des hochwertigen Eichenschatzes, ist der 300 Jahre dauernde Burgsinner Waldprozess, der 1899 zugunsten der Gemeinde endgültig entschieden wurde mit der Abweisung der Eigentumsklage der Freiherren von Thüngen. Während der drei Jahrhunderte hatten keine Eichen geerntet werden dürfen. Dieses Vermächtnis bietet Burgsinn noch die kommenden 30 bis 40 Jahre Aussicht auf wertvolle Eichenernten, freut sich Bürgermeister Herold.

In diesem Jahr werden 138 prächtige Eichenstämme mit insgesamt 240 Festmetern (fm) aufgelegt werden. Rund 60 fm kommen von Forstbetriebsgemeinschaften, erklärt Kreyssig.

Für französischen Rotwein

Die Gebotseröffnung der Bieter aus dem In- und Ausland für die aufgelegten Säge-, Furnier- und Fasshölzer startet am 8. März um 12 Uhr. Besonders die französischen Kunden schätzen die Burgsinner Eichen für die Herstellung von Barriquefäss-ern, in den Rotweine reifen. 30 Prozent des Angebots werden auf sie entfallen. Die großen, wertvollen Eichenbestände Burgsinns stehen sowohl auf der Rhön- als auch auf der Spessartseite. Aufgrund der unterschiedlichen Bodenverhältnisse sei bei hoher Qualität besonders die unterschiedliche Optik von den Händlern gefragt. Den Erntezeitpunkt legen die jeweiligen Revierförster nach genauer Inspektion der Baumkronen fest. Zwischen 150 und 300 Jahre sind die Stämme alt, die nun am Freibad zur Versteigerung bereitliegen.

Der Fäulnis vorbeugen

Sehr alte Exemplare mit einem Durchmesser in Brusthöhe ab 90 Zentimeter können bereits im Kern einen Fäulnisansatz zeigen und sind zur Ernte überfällig. Außerdem befinden sich viele sogenannte Durchforstungseichen im Angebot; sie stammen aus Pflegemaßnahmen und machten Aufwuchs Platz.

Zwischen 100 000 und 150 000 Euro können mit der Eichen-Submission erwirtschaftet werden, freut sich Herold. Dies ist schon ein erklecklicher Anteil des jährlichen Betriebsergebnisses des Gemeindeforstes. Im Jahr 2014 spülte er 488 000 Euro in den Gemeindesäckel, 2015 waren es 428 000 Euro. Im vergangenen Jahr erzielte der teuerste Stamm, die sogenannte „Braut“, den bayernweit höchsten Preis und deutschlandweit den zweithöchsten.

 
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