Die nach zwei Jahren coronabedingter Pause heuer wieder stattfindende Spessartfestwoche bietet das klassische Programm, hält aber doch einige Veränderungen bereit.
Kein Feuerwerk und Böllerschießen
Mit Rücksicht auf die auch in Lohr angekommenen ukrainischen Kriegsflüchtlinge und überhaupt vor dem Hintergrund des Ukrainekrieges wird auf das traditionelle Feuerwerk am letzten Abend sowie auf das Böllerschießen während des Eröffnungsfestzugs verzichtet. Das, so der städtische Festwochenorganisator Dieter Daus, habe der Stadtrat bei der Vorstellung des Programms in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen.
Höherer Bierpreis
Wie bei anderen Volksfesten wird die Maß Festbier laut Festwirt Franz Widmann auch bei der Spessarfestwoche "massiv teurer". Bei der letzten Auflage 2019 kostete die Maß noch 8,40 Euro. Der Preis für die diesjährige Festwoche stehe noch nicht fest, man sei jedoch bestrebt, ihn "unter zehn Euro" zu halten, so der Festwirt. Beim Kilianifest in Würzburg und beim Volksfest in Aschaffenburg soll die Maß seinen Worten zufolge 11,30 Euro kosten, beim Münchner Oktoberfest gar 13,90 Euro. Bei den größeren Volksfesten in Landshut habe das Bier heuer 9,90 gekostet. "Die Leute verstehen es", schildert Widmann die Resonanz, die er vor dem Hintergrund der allgemeinen Kostensteigerung erhalten habe.
Das Programm
Die Spessartfestwoche wird am 29. Juli mit dem traditionellen Festzug durch die Altstadt eröffnet. Am ersten Festsamstag ist wie gewohnt der Seniorennachmittag, zu dem die Stadt rund 2700 Senioren ab 70 Jahren einlädt. An den beiden Sonntag spielt die Stadtkapelle zum Frühschoppen. Am ersten Sonntagmorgen gibt es einen evangelischen Festgottesdienst. Am zweiten Samstag ist der Keiler-Frühschoppen. Bei den Bands setzen die Organisatoren weitgehend auf bekannte Formationen, von "Ohlala" bis "Musikuss", von der Wombacher Blasmusik bis zu den Wiesthalern. Neu ist die Egertaler Blaskapelle, die am Festmontag auftritt. joun
Der Vergnügungspark
Nach Aussage von Dieter Daus wird es im Vergnügungspark der Spessartfestwoche wie immer zehn Fahrgeschäfte geben, darunter ein Riesenrad und drei Kinderkarusselle. Daneben wird es 15 Losbuden beziehungsweise Verkaufsstände geben. Wie sehr die Coronapandemie die Schaustellerbranche getroffen beziehungsweise ausgedünnt hat, lässt sich laut Daus an den Bewerbungen für Lohr ablesen. Hätten sich in früheren Jahren stets um die 250 Schausteller für die Festwoche beworben, seien es diesmal nur noch 136 gewesen.
Änderungen beim Zelt
Festzelt und Biergarten werden die gewohnten Dimensionen haben. Allerdings wird es zum Vergnügungspark hin einen zehn Meter langen Bereich ohne geschlossene Seitenwände geben. Auch der Zeltgiebel wird um zehn Meter ins Zelt hinein gerückt. So soll eine Art überdachter Biergarten entstehen. Damit trage man der Entwicklung Rechnung, wonach immer mehr Gäste bevorzugt im Freien sitzen wollen, so Festwirt Franz Widmann.
Keine gedruckten Fahrpläne
Für den Spessartfestwochenexpress wird es heuer laut Dieter Daus keine gedruckten Fahrpläne mehr geben. Stattdessen könne man sich auf der städtischen Internetseite sowie auf den Seiten zur Spessartfestwoche in den sozialen Netzwerken facebook und instagram informieren. Weil es immer schwieriger geworden sei, Ehrenamtliche zu finden, wird nur noch ein Helfer zum Kassieren in jedem Bus sein. Aufgrund früherer Erfahrungen zum Fahrgastaufkommen wird der Fahrplan vom ersten Festsonntag bis zum Donnerstag in den späten Abendstunden etwas ausgedünnt. Der Fahrpreis erhöht sich der Fahrpreis je nach Linie um zehn bis 40 Cent pro Fahrt.
Hallo Lohrer Stadtrat, Böllern und Feuerwerk hat Tradition, das ist genau der richtige Weg alles kaputt zu machen.