
Die Pandemie hat nicht viel Gutes bewirkt, aber immerhin die Digitalisierung der Karlstadter Schulen mithilfe verschiedener Förderprogramme vorangebracht. Die Stadt ist Sachaufwandsträger für die Grundschulen Karlstadt, Wiesenfeld-Karlburg und die Konrad-von-Querfurt-Mittelschule und hat diese mit Glasfaseranschlüssen und W-Lan ausgestattet. Am Donnerstag diskutierte der Stadtrat über die Anschaffung von digitalen Tafeln und digitalen Endgeräten für die Lehrer.
Der DigitalPakt Schule fördert die Ausstattung der Klassenzimmer mit digitalen Tafeln und Endgeräten. Karlstadt kann daraus maximal 337 812 Euro erhalten, wenn insgesamt rund 375 000 Euro investiert werden. Jan Binner, der Digitalisierungsbeauftragte der Stadt, hat mit den Schulleitern den Bedarf erörtert. Für die Mittelschule werden 22 digitale Tafelsysteme und zehn Notebooks angeschafft, für die Grundschule Karlstadt 21 Digitaltafeln und 17 Notebooks, für die Grundschule Wiesenfeld-Karlburg zehn Tafeln und zwei Notebooks. Damit wird die Fördersumme ausgeschöpft.
46 000 Euro erhält die Stadt aus dem Sonderbudget Lehrerdienstgeräte. Damit sollen 46 Rechner für Lehrer besorgt werden, die mit jeweils 750 Euro Anschaffungskosten und 250 Euro Verwaltungskostenpauschale berechnet werden. In Karlstadt werden diese Verwaltungskosten auch auf die neu geschaffene Stelle für die Betreuung der Schulen in Sachen Digitalisierung umgelegt. Für die Karlstadter Mittel- und Grundschule werden je 20 Notebooks besorgt, für die GS Wiesenfeld-Karlburg deren sechs. Insgesamt werden also 75 Notebooks für Lehrer angeschafft und der Bedarf damit "komplett abgedeckt", so Binner.
Geräte sollen kurz nach Schuljahresbeginn eintreffen
Diese Anschaffungen müssen öffentlich ausgeschrieben werden, in zwei Losen, Medientechnik und Notebooks. Eine Vergabe könnte dann erst in der sitzungsfreien Zeit im August erfolgen. Deshalb wurde der Stadtrat aufgefordert, Bürgermeister Hombach dazu zu ermächtigen, den Auftrag bis zur Obergrenze von 437 500 Euro selbstständig zu vergeben. Dann nämlich sollten die Geräte im Oktober eintreffen, nicht allzu spät nach Beginn des nächsten Schuljahres. Jan Binner geht davon aus, dass dieser finanzielle Rahmen nicht komplett benötigt wird.
Stadtrat und Gymnasiallehrer Florian Burkard fragte nach, warum Laptop-Rechner gekauft werden, nicht etwa Tablets. Binner sagte, er sei in die Gespräche mit den Schulleitungen mit der Erwartung gegangen, dass Tablets bevorzugt würden. Das sei aber nicht der Fall. Stadtrat Mathias Rudolph, Mittelschullehrer und Datenschutzbeauftragter des Landkreises für Grund-, Mittel- und Förderschulen, konnte das erklären. "Die Interaktivität findet an den digitalen Tafeln statt. Diese Tafeln verfügen über Touchscreens. Auf den Notebooks befindet sich die Software; die Mobilität ist bei den Rechnern nicht die entscheidende Komponente." Das überzeugte die Stadträte. Sie stimmten geschlossen zu.