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Karlburg
Warum der Waldumbau so wichtig ist
In diesem Musterbaumbestand stehen mehr als zwanzig verschiedene Baumarten auf engsten Raum beieinander. Revierleiterin Claudia Stiglbrunner zeigte den Exkursionsteilnehmern unter anderem den Speierling.
Foto: Ernst Schneider | In diesem Musterbaumbestand stehen mehr als zwanzig verschiedene Baumarten auf engsten Raum beieinander. Revierleiterin Claudia Stiglbrunner zeigte den Exkursionsteilnehmern unter anderem den Speierling.
Ernst Schneider
 |  aktualisiert: 30.07.2022 02:37 Uhr

Mehr als zwanzig verschiedene Baumarten stehen auf engsten Raum beisammen. Unter dem lichten Schirm 120-jähriger Buchen und 80-jähriger Waldkiefern ist Manfred Stockinger auf rund einem Hektar Waldfläche bezüglich des zurzeit in aller Munde stehenden Waldumbaues ein waldbauliches Glanzstück gelungen.

Der Klimawandel ist die große Herausforderung für die Forstwirtschaft. Vor allem Fichtenreinbestände könnten Probleme bekommen, denn Fichten haben ein flaches Wurzelsystem. Dadurch sind sie einerseits auf regelmäßige Niederschläge angewiesen. Andererseits finden die Bäume bei Stürmen weniger Halt im Boden. Trockenschäden und große Windwürfe sind die Folge.

Das Zauberwort heißt daher: Waldumbau. Durch Wassermangel geschwächt, kommt es zu Zuwachsverlusten und zu einer größeren Anfälligkeit für Schädlinge. Da sich das Klima schneller ändert, als sich die Wälder anpassen können, kommt dem Waldumbau, hin zu stabileren Mischwäldern eine besondere Bedeutung zu.

Stabile und strukturreiche Mischwälder als Ziel

Klimaempfindliche Nadelwälder werden in widerstandsfähige Mischwälder umgebaut. Ziel sind stabile und strukturreiche Mischwälder, die zu mindestens 30 Prozent aus Laubbäumen bzw. Tanne bestehen. Darüber hinaus wird aber auch die Erhaltung und Verbesserung der Biodiversität in den Waldökosystemen erwartet. Aus diesem Grunde war auch die Waldexkursion des AELF Karlstadt im Waldstück zwischen Karlburg und Rohrbach, unweit des Riementhaler Berges, angesetzt.

Dort, im Musterbaumbestand des pensionierten Forstmannes Manfred Stockinger, stehen mehr als zwanzig verschiedene Baumarten auf engsten Raum beieinander. Seltene Baumarten wie Speierling, Wildapfel und Elsbeere, ebenso wie Buche, Eiche, Vogelkirsche und Esskastanie. Gemeinsam mit Revierleiterin Claudia Stiglbrunner und Katja Sander vom AELF Karlstadt, gab Manfred Stockinger Einblicke in das kleine Arboretum. Dabei konnten wertvolle Informationen für den eigenen Wald in Bezug auf Wuchsdynamik der einzelnen Baumarten und Waldpflegemaßnahmen sowie die Resilienz verschiedener Baumarten, das heißt die Fähigkeiten bei zunehmenden Temperaturen und Trockenheit, Krisen zu bewältigen, erlangt werden. Dies war auch ein Hauptthema bei der dreistündigen Veranstaltung.

Der Waldbegang war zugleich Startschuss für zahlreiche andere Musterbestände, die das AELF Karlstadt in den Landkreisen Main-Spessart, Aschaffenburg und Miltenberg ausgewiesen hat. Diese Beispielbestände sind nach Angaben des AELF Anschauungsobjekte für Waldbesitzer, Forstleute und Interessierte. Sie können mittels Führungen durch Forstpersonal des AELF und auf eigene Faust erkundet werden.

Näheres dazu ist unter www.aelf-ka.bayern.de sowie per E-Mail an katja.sander@aelf-ka.bayern.de oder unter Tel.: (01525) 4581358 zu erfahren

 
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