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MARKTHEIDENFELD
Warum aus dem Ignatz ein Hektor wird
Redaktion
 |  aktualisiert: 14.12.2017 03:18 Uhr

Mit einem Gespräch hatte sich Jury-Mitglied Mareile Oetken von der Carl-von-Ossietzky-Universität in Oldenburg eine besondere Form der Laudatio zur Preisverleihung des Meefischs am Samstag einfallen lassen. Dazu wurden die Bilderbuch-Illustrationen des Siegers auf eine Leinwand im Festsaal des Franck-Hauses projiziert. Es wurde deutlich, wie aus dem Projekt „Detektiv Ignatz und die verschwundenen Schweinchen“ des Meefisch-Gewinners Horst Hellmeier bis nächsten Juni das Bilderbuch „Schau hin! Such mit! Ein Fall für Hektor Spurensucher. Wo ist Egon?“ werden soll.

Einleitend wies Oetken auf die bekannten Wimmel-Bilderbücher von Ali Mitgutsch oder die grafischen Ideen des Bilderbuchs „Die Torte ist Weg“ des niederländischen Illustrators Thé Tjong-Khing als Bezugspunkte für die Entscheidung des fünfköpfigen Preisgerichts hin.

Die Kinderbuch-Expertin stellte klar, dass der Arena Verlag zur literarischen Umsetzung der Idee Hellmeiers die renommierte Kinderbuchautorin Sandra Grimm gewinnen konnte. Diese entwickelte eine schlüssige Geschichte zum Mit-Ermitteln zu der Detektiv-Idee mit Illustrationen, auf denen es sehr viel zu entdecken gebe. Der Illustrator erklärte, dass der Name der Hauptfigur und Rehbock-Schnüfflers wegen einer Namensgleichheit im übrigen Verlagsprogramm von Ignatz in Hektor umgewandelt werden musste. Gesucht werden nun auch keine Frischlinge mehr, sondern der Goldfisch Egon von Familie Wildschwein.

Attraktiv seien die Sieger-Illustrationen sowohl für Kinder als auch für Erwachsene, war sich die Laudatorin sicher. Der Zeichner, der bevorzugt in klassischer Technik mit Tusche und Aquarellfarben arbeitet, sprach vom Comic als einem wesentlichen Schwerpunkt seines Studiums und seiner Ideenwelt.

Mit digitaler Malerei könne er sich bisher nicht recht anfreunden und nutze den Computer eher zur Nachbearbeitung. Für ihn biete die traditionelle Malerei und Zeichnung durch unvorhersehbare Überraschungen im Arbeitsprozess eine ganz eigene Qualität.

Auf Nachfrage berichtete der Wiener Graphiker auch von seiner besonderen Faszination für die Tierwelt. Tieren könne man in Geschichten bestimmte menschliche Charaktereigenschaften zuweisen. In dem Prozess bleibe man unabhängig von konkreten Erfahrungen über Menschen und interkulturell für jeden frei interpretierbar. Deshalb habe er Tiere als Figuren seiner Detektivgeschichte gewählt.

Jurorin Mareile Oetken gratulierte Hellmeier im Namen der Meefisch-Jury zum Gewinn des Meefischs 2017. Sie hatte die Zuhörer gespannt auf das Bilderbuch gemacht, das im nächsten Sommer in den Buchhandlungen liegen soll.

 
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