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MARKTHEIDENFELD
Warnstreik für mehr Lohn und mehr Gerechtigkeit
Einstündiger Warnstreik im Braun-Werk: Einige hundert Mitarbeiter von Braun und Warema aus Marktheidenfeld sowie von Koenig & Bauer in Trennfeld nahmen am Mittwochnachmittag teil.
Foto: Andreas Brachs | Einstündiger Warnstreik im Braun-Werk: Einige hundert Mitarbeiter von Braun und Warema aus Marktheidenfeld sowie von Koenig & Bauer in Trennfeld nahmen am Mittwochnachmittag teil.
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 |  aktualisiert: 11.05.2012 12:04 Uhr

Einige hundert Mitarbeiter von Braun und Warema aus Marktheidenfeld sowie von Koenig & Bauer in Trennfeld nahmen am Mittwochnachmittag an einem rund einstündigen Warnstreik im zentralen Braun-Werk teil.

Wie in ganz Deutschland bekräftigte die IG Metall auch in Marktheidenfeld ihre wesentlichen Forderungen: 6,5 Prozent mehr Lohr, Mitbestimmung bei der Leiharbeit und die unbefristete Übernahme von Auszubildenden.

Der Braun-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Helmut Hauptmann nannte es ein wichtiges Signal, dass die Metaller bereit seien, für ihre Forderungen auf die Straße zu gehen. Das sah er auch als Ermutigung für die Verhandlungen um die Übernahme der Haushaltsgeräteabteilung von Braun durch den italienischen Konzern De'Longhi. Hauptmann stehe mit seinem Namen dafür, dass die bisherigen Braun-Mitarbeiter auch unter De'Longhi im IG-Metall-Tarifvertrag blieben, versicherte er.

An die Verhandlungsführerin der bayerischen Metallarbeitgeber, Angelique Renkhoff-Mücke, im benachbarten Warema-Werk gewandt sagte Hauptmann, dass der bislang angebotene Lohnzuwachs von drei Prozent zu wenig sei. 6,5 Prozent mehr seien nicht übertrieben und „wenn nicht in Deutschland möglich – wo dann?“ Ebenso forderte er, den Leiharbeit-Kollegen eine sichere Zukunft und gleiches Geld für gleiche Arbeit zuzugestehen.

Schließlich warnte Hauptmann die Arbeitgeber, dass es bereits große Nachfrage nach jungen Leuten gebe. Nur der Betrieb werde die Nase vorn haben, der seinen Auszubildenden eine feste Übernahme anbieten könne.

Der erste Bevollmächtigte der IG-Metall-Verwaltungsstelle Würzburg, Walter Mann, mahnte die Arbeitgeber, „vernünftige Abschlüsse“ anzustreben, sonst würden wie schon 1995 Streiks in den Betrieben ausbrechen. Am Mittwoch hätten sich deutschlandweit rund 80 000 Beschäftigte in 460 Betrieben an den Warnstreiks beteiligt, so Mann. Als Regionalvorsitzender des DGB freute sich Frank Firsching aus Schweinfurt darüber, dass bei der Lohnerhöhung zurzeit alle Gewerkschaften an einem Strang zögen. Alle Abschlüsse in diesem Jahr hätten bislang mindestens eine Drei vor dem Komma gehabt. Höhere Löhne seien eine Frage der Vernunft und der Gerechtigkeit, sagte er in seinem Grußwort.

 
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  • Ich würde mich schämen, wenn ich als WAREMA Mitarbeiter erst einen Bonus (lt. Mainpost 50% eines Monatsgehaltes) einkassiere und danach für mehr Lohn streiken gehe.
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