Im Bereich der Kreisgruppe Karlstadt der Jäger im Landesjagdverband Bayern kommt es laut einer Pressemitteilung jährlich zu 350 bis 450 Wildunfällen. Bei dieser erschreckend hohen Zahl, bei der in der Regel die Wildtiere getötet oder zumindest so schwer verletzt werden, dass diese erst nach langem Leiden sterben, entsteht in der Regel ein hoher Sachschaden. Selbst schwere Verletzungen der Fahrzeuginsassen sind nicht ausgeschlossen.
Der Landesjagdverband und das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten haben deshalb gemeinschaftlich reflektierende Warnschilder entwickelt, welche gerade bei Nacht nicht zu übersehen sind. Diese sollen nunmehr durch die Jägerschaft an Unfallschwerpunkten aufgestellt werden. So wurde das erste Schild an der Staatsstraße 2437 von Thüngen Richtung Retzbach aufgestellt. Die Warntafeln zeigen Wildtiere mit dem einprägsamen Schriftzug „Schütze Leben – unseres und deins!“.
Rund 74 000 Rehe, Wildschweine, Füchse, Dachse, Hasen und Marder fallen jährlich in der Bundesrepublik dem Verkehr zum Opfer. Der wesentlichste Grund für die hohe Anzahl von Wildunfällen ist die Durchschneidung von Lebensräumen durch Straßen, die zunehmende Verkehrsdichte und überhöhte Geschwindigkeit vor allem nachts. Hinzu kommt, dass die Autofahrer die Verkehrsschilder „Wildwechsel“ kaum mehr wahrnehmen.
Um die Verkehrsteilnehmer für das Mitgeschöpf „Wild“ zu sensibilisieren, werden diese Schilder nunmehr durch die Jäger an den Unfallschwerpunkten aufgestellt.
Mit dieser niedrigen Geschwindigkeit ist dann auch der Reaktionsweg kurz genug, dass vorher gebremst werden kann.