
Mit dem traditionellen Übersteigen des Ortsschilds verabschiedete sich Zimmermanns-Geselle Paul Knahn von seiner Heimatgemeinde Steinmark am Montagvormittag, um für mindestens drei Jahre und einen Tag auf Wanderschaft zu gehen.
In der Regel wird der Neuling von einem anderen Wandergesellen abgeholt. Dieser begleitet ihn während der ersten Monate und weist ihn in das Regelwerk der Walz ein. Den Regeln der Walz folgend, muss er in den kommenden drei Jahren seiner Wanderschaft einen Abstand von 50 Kilometern zu seiner Heimatgemeinde wahren. Grundsätzlich gilt: Die Gesellen sollen auf ihrer Wanderschaft vor allem neue Arbeitspraktiken, fremde Orte und Länder kennen lernen sowie Lebenserfahrung sammeln. Die Wanderer müssen ledig, kinderlos, schuldenfrei, unter 30 Jahre alt sein und eine bestandene Gesellenprüfung in der Tasche haben.
Gereist wird möglichst minimalistisch: In einem Tuch befinden sich zusammengewickelt Wechselwäsche, Zahnbürste und Werkzeug. Ein weiteres wichtiges Reiseutensil ist der Stenz, eine Art Wanderstab, sowie das Wanderbuch.