Zum siebten Mal in Folge begrüßte Johannes Ritter, Vorsitzender der Waldzeller Musikanten, über 200 Anhänger und Freunde böhmisch-mährischer Musik in der geschmückten Steinfelder Turnhalle, heißt es in einer Pressemitteilung. Besonderes gibt's bei dieser Veranstaltung schon bevor die Musik beginnt: Alle Gäste, die reserviert haben, werden von in Dirndl gewandeten Damen an ihre Plätze geleitet.
Unter Leitung von Dirigent und Flügelhornist Herbert Herrmann begannen die 17 Musiker ihr Programm mit dem „Kometenflug Marsch“. Das Egerländer Gesangsduo Horst Nausch und Manfred Ott stieg bereits im zweiten Stück mit der Polka "Goldene Trompeten" und dem passenden Text „Grüß Gott, ihr Freunde all“ ein. Danach folgte der erste mährische Titel mit der gesungenen „Lenchen-Polka“. Wie Moderator Ritter berichtete, hatten sich seine Musiker Mitte März mit Marian Vlado, einem Profimusiker aus Bratislava, in einem Workshop weitergebildet. Um der Bezeichnung „böhmisch-mährisch“ gerecht zu werden, wurden sieben mährische Titel ins Programm genommen.
Böhmischer Wind
In der zweiten Runde brachten die gut aufgelegten Musikanten mit der „Anna Polka“, dem „böhmischen Wind“ und den Polkas „Herzblut“ und „Morgenblüten“ ihre Lieblingsstücke zu Gehör. Schnell füllte sich das über 40 Quadratmeter große Tanzpodium. In der nächsten Runde präsentierten die Musiker die flotten Titel „Mährische Hochzeit“ und „Sakvicka-Polka“. Moderator Johannes Ritter stellte die Musikanten mit gereimten Zweizeilern vor, beispielsweise: „Anna spielt ihr Schlagzeug gefühlvoll und wie ein Metronom/ gibt uns allen vor, wann wir spielen sollen den Ton.“
Für Stimmung sorgten dann die bekannten Titel „Südböhmische Polka“, „Vogelwiese“, „Fuchsgraben-Polka“, „Rosamunde“, „Die Kapelle hat gewonnen“ und „Böhmischer Traum“. Für einige Stücke hatten die Sänger sogar tschechische Texte vorbereitet; für den böhmischen Traum hatte Erich Weber aus Gauaschach einen passenden Text gedichtet.
Die wenig bekannte Polka „Ein junger Egerländer“ fand ebenso großen Anklang wie „Am Kiliansbrunnen“ aus der Feder von Erich Weber, das ins Herz und Gemüt der Zuhörer und Musiker traf. Mit der „Lana-Polka“ und „Winzerfest“ waren die Tenorhörner Georg Höfling und Marcel Schmitt sowie die Flügelhörner als Solisten gefordert.
Ihr Gesangskönnen zeigten Nausch und Ott bei den Egerländer Klassikern „Egerland Heimatland“, „Rauschende Birken“ und „Wir sind Kinder von der Eger“. „Musikantenherzen“ wurde von Marcel Schmitt und Herbert Herrmann als Solo für Tenorhorn und Flügelhorn gespielt. In Mundart kam „Egerland, dein Zauber wird nie vergehn“, komponiert von Horst Nausch, zur Aufführung.
Alphörner in der Pause
Als Pausenunterhaltung hatten die Waldzeller die Alphorngruppe „Die aus dem Eschenbachtal“ engagiert. Udo Kiene als Leiter stellte das Alphornquartetts vor. Die Gruppe intonierte u. a. Den „Alphornruf“, „Am Dorfrand“ „Uf de Bänklialp“ und "Uf der Jagd“.
Als Einstieg in den zweiten Teil spielten alle Musiker die „Pregitzer Alphornpolka“ zusammen. Bei der Ankündigung des Beguine-Stücks „Jasmin“ ging ein Raunen durch die Halle. Viele kannten es vom letzten Jahr und warteten sehnsüchtig darauf. Nach dem Abschieds-Potpourrie „Auf Wiedersehn und gute Nacht“ ließen die applaudierende Zuhörer die Musiker erst nach drei Zugaben kurz vor Mitternacht von der Bühne.
Für die Veranstaltung im nächsten Jahr am 18. April 2020 haben sich schon wieder einige Gäste angemeldet.