Dichter Nebel lag über dem Wald, als kürzlich alle fünf Klassen der Naturparkschule im Partensteiner Gemeindewald unterwegs waren. Gemeinsam mit Naturparkranger Felix Kühne und vier Försterinnen und Förstern des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Karlstadt besuchten 92 Kinder mit ihren Lehrerinnen und Lehrern das Waldgebiet am Marienschacht. Drei Stunden lang erfuhren und erlebten sie, was es mit den verschiedenen Baumarten, den Waldtieren, dem Klimawandel, dem Wassertransport in den Bäumen und dem Herbst alles so auf sich hat.
Dass Bäume ihre Blätter im Herbst einfärben, weil ihnen Rot- und Gelbtöne besser gefallen als die grüne Blattfarbe, wollten die Kinder nicht so recht glauben, als Waldpädagogin Katja Sander die Klassen mit einer kurzen Geschichte begrüßte. An fünf Stationen gingen die Schülerinnen und Schüler deshalb den wahren Gründen für die Farbänderungen und weiteren spannenden Fragen zum Wald auf den Grund. Dafür hatte das Waldpädagogenteam Gregor Wobschall, Christoph Müller, Christoph Hengst sowie Ranger Felix Kühne ein abwechslungsreiches und altersgerechtes Programm für die fünf Klassen zusammengestellt.
Den Wald sinnlich zu erleben, stand für die zwei ersten Klassen und die zweite Grundschulklasse im Vordergrund. Ein Spaziergang durch die Baumkronen, Schaumpusten und Laubhüpfen machten den Waldtag auch für die jüngeren Schülerinnen und Schüler zu einem kurzweiligen Erlebnis. Um wissenswerte Zusammenhänge, den Wald als Lebensraum, Baumartenkenntnisse und klimabedingte Waldschäden ging es bei der dritten und vierten Klasse. Sie bildeten die Stockwerke des Waldes als großformatiges Waldbild nach, hielten Ausschau nach erkennbaren Waldschäden und machten sich auf die Suche nach Fährten heimlicher Waldbewohner.
Angeregt hatte den Waldtag Schulleiterin Karin Schanbacher, die zusammen mit Lehrerin Gunhild Müller-Karl betonte, wie wertvoll das Naturerlebnis für die Schülerinnen und Schüler sei. "Für die Kinder ist es spannend, die natürlichen Zusammenhänge unmittelbar vor Ort kennenzulernen. Neben der Wissensvermittlung geht es uns jedoch auch darum, das Miteinander der Kinder zu stärken."
Rund vier Stunden lang waren die Grundschulkinder unterwegs, um den Wald vor ihrer Haustür zu entdecken. Erst auf dem Rückweg vom Wald in die Schule schaffte es die Sonne, die dichte Nebeldecke zu durchbrechen und die kaltgewordenen Füße der 92 Waldexpertinnen und Waldexperten wieder aufzuwärmen.
Von: Katja Sander, für die Naturpark-Spessart-Grundschule Partenstein
