Zur Eindämmung des Corona-Virus rief der Freistaat Bayern der Katastrophenfall aus und erließ eine umfassende Ausgangsbeschränkung. Bei manchen Bürgern aus Kreuzwertheim und Umgebung ist das anscheinend nicht angekommen.
Wie aus einer Pressemitteilung des Marktes Kreuzwertheim und der Polizeiinspektion Marktheidenfeld hervorgeht, haben sich zum wiederholten Mal einzelne Besucher und sogar ganze Gruppen nicht an die Absperrung des Naherholungsgebiets „Himmelreich“ mitsamt Parkplatz gehalten.
Brand oberhalb der Schleuse
Doch nicht nur das: Unbekannte verursachten am Sonntagabend oberhalb der Schleuse einen Waldbrand. Brandursache war eine verbotene Feuerstelle. Kurz nach 16.30 Uhr wurde der Waldbrand im „Himmelreich“ der Polizeiinspektion Marktheidenfeld gemeldet. In der Nähe des dortigen Wanderweges „Heunweg“ glimmte eine Fläche von etwa 400 Quadratmeter Wald. Einige Bäume hatten bereits am unteren Bereich des Stamms Feuer gefangen.
Die Polizisten fanden eine Lagerfeuerstelle, die sie für den Startpunkt des Feuers halten. Offensichtlich sei diese errichtet worden, um dort zu grillen, schreibt die Polizei. Augenscheinlich sei diese fluchtartig verlassen worden. Sogar ein Stock mit Grillgut sei noch zurückgeblieben.
Dutzende Einsatzkräfte der örtlichen Feuerwehren – die Polizei spricht von 40, der Markt Kreuzwertheim von 60 – mussten aufgrund des unwegsamen Geländes eine Schlauchstrecke von etwa zwei Kilometern aufbauen. Zusätzlich wurden die Einsatzkräfte der Bergwacht Frammersbach, des Rettungsdienstes Marktheidenfeld und der Rotkreuzbereitschaft Kreuzwertheim zur Versorgung und Unterstützung benötigt. Der gesamte Einsatz dauerte schließlich bis Mitternacht. Ein in Bereitschaft versetzter Hubschrauber der Polizei mit einem Löschbehälter musste nicht eingesetzt werden. Die Schadenshöhe wird noch ermittelt.
Kreisbrandinspektor Andreas Schmitt und Bürgermeister Klaus Thoma bezeichneten in der Mitteilung des Marktes Kreuzwertheim das Verhalten der Menschen, die sich nicht an die Ausgangsbeschränkungen und das Infektionsschutzgesetz halten, als "rücksichtslos" und "völlig unverantwortlich". Diese Menschen gefährden, so Schmitt und Thomas, "das Leben und die Gesundheit anderer aus rein egoistischen Erwägungen", um ihre Freizeitaktivitäten auszuüben. Beide dankten außerdem den Einsatzkräften.
Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu Personen am Lagerfeuer machen können, werden gebeten, sich unter Tel. (09391) 9841-0 an die Polizei Marktheidenfeld zu wenden.