
Kinder für den Wald zu begeistern und Wissen zu diesem Lebensraum zu vermitteln, ist für die Revierleitung der Bayerischen Forstverwaltung eine wichtige Angelegenheit. 49 Kindern der Grundschule Aschfeld aus der 3. und 4. Jahrgangsstufe konnten deshalb kürzlich den Wald im Ummenloch bei Aschfeld näher kennenlernen. Unterstützung bekam die örtliche Revierleitung von der neuen Försterin Irmgard Hamann.
Die aus Niederbayern stammende Hamann ist im Amt für Ernährung, Forstwirtschaft und Forsten in Karlstadt zuständig für die Waldpädagogik. Ihre Kollegen Stefan Kühlwein und Claudia Weiß halfen bei der Waldführung aus. Ein großes Anliegen der Förster war es den Grundschulkindern die Tier- und Baumarten zu zeigen und zu erklären warum der Wald so wichtig für die Menschen ist.

Damit sich die Kinder an den Wald herantasten können, begann der Ausflug mit einer Fragerunde. Die Waldpädagogin gab den Grundschülern verschiedene Felle von Tieren in die Hand, die sie durch Abtasten und Anschauen erraten durften. Darunter waren ein Fuchs- und Dachsfell, Waschbärfell oder auch das Hasenfell. So möchte Irmgard Hamann auf die Vielfalt der Lebewesen, die im Wald zuhause sind, aufmerksam machen. Auf die anschließende Frage "Warum ist der Wald denn so wichtig für uns?" konnten die Schulkinder durch die Antworten ihr gutes Grundverständnis für die Bedeutung des Waldes zeigen. "Für die Tiere" oder auch "für die Erholung" wurde in den Raum geworfen. Die Försterin lobte die Kinder für ihr Wissen und klärte weiter über die Rolle des Waldes für den Menschen auf.
Innovative Waldspiele: Kinder erkunden die Vielfalt der Baumarten
Irmgard Hamann hatte drei kreative Spiele für die 3. und 4. Klässler vorbereitet, die zur Sensibilisierung für die unterschiedlichen Baumarten dienen sollten. Dabei startete die Försterin mit einem "Memory-Spiel". In einer Schüssel befanden sich Zettel, auf denen die Namen diverser Baumarten vermerkt waren - von der Kiefer bis hin zur Eiche. Jedes Kind zog einen Zettel und sollte den passenden Partner finden, der denselben Baum auf seinem Zettel las. "Ich hab die Fichte! Wer hat auch eine?", rief ein Kind aus der Menge.

Nachdem alle Paare gefunden worden waren, fuhr Waldpädagogin Hamann mit dem Kinderspiel "Wir sind ein Mischwald", das sie sich selbst überlegt hatte, fort. Die Intention dabei sei es, den jungen Schülern die Frage zu beantworten: "Warum ist ein Mischwald wichtig?" Diese spielerische Aktion soll den 3. und 4. Klassen verdeutlichen, was passiert, wenn es nur eine Baumart gibt, so die Försterin. "Wenn diese eine Baumart durch äußere Einflüsse geschädigt wird, könnte der gesamte Wald gefährdet sein", erklärte Irmgard Harmann.
Abenteuerliche Waldentdeckungen: Die Faszination der Tierwelt
Um das Kennenlernen der Pflanzenwelt abzurunden, schlossen sich die Klassen zu Pärchen zusammen und ertasteten blind einen Baum, welchen sie dann wiederfinden mussten.

Dann hatten die Schüler die Gelegenheit selbst aktiv zu werden. Ausgestattet mit einer Becherlupe machten sie sich auf die Suche nach verschiedenen Lebewesen am Boden. Unter der Anleitung der Försterin und mit Hilfe von Bestimmungsbüchern konnten die Kinder die gefundenen Tiere genauer betrachten. Während dieser praktischen Erkundung wurden zahlreiche Fragen aufgeworfen und beantwortet: "Wie viele Beine hat ein Tausendfüßer?", "Kann ein Regenwurm nach einer Teilung weiterleben?" oder auch "Wie fängt die Wolfspinne ihre Beute?".
Auf die Frage, was den jungen Schülern am meisten im Wald Spaß gemacht hat, kam die klare Antwort: "Alles!"