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Seifriedsburg
Waachkratzer-Prunksitzung: Wahlkampf, Umwelt und „Gööker“-Paten in Seifriedsburg
Das Prinzenpaar Ramona I. und Daniel II. regierte heuer die Narren der Waachkratzer.
Foto: Gerd Schaar | Das Prinzenpaar Ramona I. und Daniel II. regierte heuer die Narren der Waachkratzer.
Gerd Schaar
 |  aktualisiert: 07.02.2020 02:11 Uhr

Im närrischen Blickwinkel stand Seifriedsburg am Wochenende. Die seit zwei Dutzend Jahren üblichen Prunksitzungen der „Waachkratzer“ leitete Sitzungspräsident Christian Höfling am Freitag und Samstag. Der Saal im Sportheim war jeweils randvoll mit fröhlichen Narren gefüllt, die mit anfeuerndem Hellau begierig darauf warteten, dass die Waachkratzer in dem Dorf und der näheren Umgebung die geistigen Wege reinigen. Für ein paar Stunden durfte Seifriedsburg der närrische Nabel der Welt sein.

Spannend bis zur Sitzungseröffnung blieb es, wer heuer das Prinzenpaar sein wird. Es sind Ramona I. und Daniel II., die das vorherige Prinzenpaar ausgewählt hatte. „Wir haben sofort zugesagt“, verriet der frisch gebackene Prinz Daniel Schüpfer, der in früheren Jahren schon einmal die Prinzenrolle hatte. Das Prinzenpaar war dazu auserkoren, die Sessionsorden der Waachkratzer zu verleihen. Das Ordensmotiv sind heuer diverse Narrenkappen. Aus Tradition werden sich die Seifriedsburger IG Waachkratzer auch heuer wieder dem Gemündener „Züchle“ und dem Karlstädter Fasching anschließen.

Auf der Jagd nach Bürgermeisterkandidaten

Freilich konnten die Büttenbeiträge nicht an der bevorstehenden Kommunalwahl vorbei gehen. So nannten Lina Zeller, Ramona Brust sowie Verona und Lena Müller ihren Sketch punktgenau „Wahlkampf 2020“ und begaben sich auf die Jagd nach Bürgermeisterkandidaten. Im Fokus hatten sie „faire“ Wahlversprechen inklusive Brückensanierung bis hin zum politischen Aschermittwoch.

Die „Bombelochhocker“ bewiesen den unmittelbaren Zugang zur Natur.
Foto: Gerd Schaar | Die „Bombelochhocker“ bewiesen den unmittelbaren Zugang zur Natur.

Welch friedliches Bild bieten da die „Bombelochhocker“, die umweltfreundlich ihre Picknickstühle am Biotop aufgestellt haben und statt Kunststofftoiletten lieber die Natur benutzen. Ob man in dieser heilen Welt mit natürlicher Waldweihnacht und verständnisvollen Hühnerpaten für die „Gööklich“ auch ohne einen Eventmanager auskommt? Das fragten sich Doris Geißner, Silke Hahn, Ingrid Höfling, Ramona Schüpfer-Hahn, Gregor und Maria Zentgraf.

"Senioren for future"

Auf der Jagd nach der gerechten Verteilung von Holzlosen und korrekten Abschusszahlen waren Marc Fella, Fabian Hahn und Moritz Lutz, unterstützt von Elisa Lippert und Klara Strohmenger. Mit ihren Ferngläsern und Zielfernrohren hatten diese närrischen Jäger auch Grünabfälle, Erdverkabelungen und Parksünden im Blick. Da geht es offensichtlich ruhiger bei den Senioren zu, für die Patrick Geißner, Michaela Köhler, Kathrin Lengler und Christian Strohmenger in der Bushaltestellen-Bütt standen. Mit ihrer Demonstration „Senioren for future“ läuteten sie das Kontrastprogramm zur Jugend ein. Sollten die Senioren noch ein Sportabzeichen machen oder lieber um einen altersgerechten Gehweg durch die Gemündener Altstadt kämpfen?

Auf der Jagd nach der gerechten Verteilung von Holzlosen und korrekten Abschusszahlen: Diese närrischen Jäger hatten auch Grünabfälle, Erdverkabelungen und Parksünden im Blick.
Foto: HGS | Auf der Jagd nach der gerechten Verteilung von Holzlosen und korrekten Abschusszahlen: Diese närrischen Jäger hatten auch Grünabfälle, Erdverkabelungen und Parksünden im Blick.

Keine Prunksitzung ohne Tanz: Höhepunkte waren der „Weltall“-Tanz der Prinzengarde (trainiert von Marie Betz und Johanna Lutz) und das Männerballett „Alice im Wunderland“ (trainiert von Margarete Strohmenger und Michaela Weigand). Dass auch beim Tanz die Jugend die Zukunft ist, bewiesen die Showtänze der Mittleren Garde als „Marschgarde“ (trainiert von Carolin und Barbara Zentgraf) sowie die junge Purzelgarde als „Oktoberfest-Tänzer“ (trainiert von Julia Schnabel, Daniela Brandenstein und Sophie Fella).

Fotoserie

Gastauftritte gab es mit dem Neuendorfer Männerballett „Voodoo-Geister“ und dem Gardetanz aus Hofstetten am Freitag sowie am Samstag mit dem „Wetterchaos“-Männerballett aus Wolfsmünster und dem Gardetanz aus Hofstetten. Das Duo Roth spielte zum Schunkeln auf.

 
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