"Volles Haus" hieß es am Sonntagabend im Pfarrheim St. Laurentius. Unter Leitung von Thomas Grön hatte die Bigband TroPoSax zu einem vorweihnachtlichen Benefizkonzert eingeladen. Am Ende durften sich Dekan Hermann Becker und die katholische Pfarrgemeinde sicher über ein schönes Sümmchen an Spendengeldern der musikalisch beglückten Gäste für die Renovierung der St.-Laurentius–Kirche im Herzen der Altstadt gefreut haben.
"Swinging Before Christmas" lautet schon seit einigen Jahren das Motto das Jazz-Ereigniss im Advent, bei dem Bigband-Sound und vorweihnachtliche Freude auf das Beste miteinander verwoben werden. Als wunderbar swingende Gesangsstimme war auch in diesem Jahr wieder Sonja Freitag (Distelhausen) zu hören, die unter anderem an der Musikschule in Wertheim unterrichtet.
Das Programm begeisterte das Publikum. Da gab es vertraute Bigband-Standards wie Count Basies "Jumpin‘ at the Woodside", Benny Goodmanns "Sing, Sing, Sing" oder Duke Ellingtons "Satin Doll", welche die Musiker zu bewegten Soli auf Trompete, Saxophon, Posaune oder Klavier inspirierten.
Ganz geschmeidig und doch mit beeindruckenden Akzenten gestaltete Sonja Freitag die Songs. Dies klang mal weihnachtlich mit "Rudolph the Red-Nosed Reindeer", White Christmas" von Bing Crosby oder dem Traditional "Have Yourself a Merry Little Christmas". Der besondere Jazz-Charakter mit wunderbaren Vokal-Interpretationen trat vor allem bei Liedern wie "You Are the Sunshine of My Life" (Stevie Wonder), "It Don’t Mean a Thing" (Duke Ellington) oder im Duett mit Jo Krimm beim unvergessenen "Something Stupid" (Frank und Nancy Sinatra) zu Tage.
Traditioneller Bläsermusik war eine weihnachtliche Suite – "Christmas. The Joy & Spirit" - mit Bearbeitungen vertrauter Melodien wie "Westminster Carol" oder "Adeste Fideles" verpflichtet. Diese Besinnlichkeit setzte Thomas Grön mit seinen Musikern bewusst in rhythmischen Kontrast zum Sound des legendären Glenn Miller Orchestras: "American Patrol" und "In the Mood".
So waren es im zweiten Teil des Abends weiterhin vor allem die Bearbeitungen ganz unterschiedlicher Kompositionen, die, humorvoll und sachkundig vom Bandleader vorgestellt, für musikalische Vielfalt sorgten. Da gab es Jose Felicianos rhythmischen Weihnachtswunsch "Feliz Navidad" zu hören und das so vertraute "Jingle Bells" aber auch "Africa" der kalifornischen Rockband Toto.
Geradezu frenetische Begeisterung und wahre Applaus-Stürme waren am Ende den Musikern mit ihrer Sängerin sicher und mit der "Moonlight Serenade" (Glenn Miller) und Bette Midlers "From a Distance" gab es noch die geforderten Zugaben obendrauf.