Die Forstbetriebsgemeinschaft Arnstein traf sich in der Stettener Mehrzweckhalle zur Jahresversammlung. Dazu sprach Professor Andreas Michanickl von der Fakultät für Holztechnik und Bau in Rosenheim über das Thema "Zukunft mit Holz". Er stellte das Leben mit Holz in der Vergangenheit, heute und in der Zukunft ausführlich dar.
Holz als Roh- und Werkstoff in der Vergangenheit
Für die Vergangenheit zählte Professor Michanickl eine Reihe von Beispielen auf, bei denen Holz eine Rolle spielte. So erwähnte er unter anderem die aus der Steinzeit stammenden und rekonstruierten Pfahlbauten von Unteruhldingen am Bodensee, nannte Flugzeuge aus Holz und Holzwerkstoffen, Bahnschwellen und Grubenholz, sowie den Holzvergaserantrieb bei Kraftfahrzeugen. Ferner seien bis ins 20. Jahrhundert Schiffe aus Holz gebaut worden.
Die wachsende Weltbevölkerung, der zunehmende Konsum, die Ausbreitung von Wüsten, die steigende Nachfrage nach Holz und die Schaffung von "Bioökonomien" machen Holz zunehmend zu einem knappen und teuren Rohstoff.
Energie und Wärme aus Holz
Holz wird schon immer zur Wärmeerzeugung genutzt. Schon immer seien Möbel für alle Bereiche, Haushaltsgegenstände und Werkzeuge aus Holz gefertigt worden. Holz als Roh- und Werkstoff wird uns auch in Zukunft begleiten betonte Professor Michanickl. Diese habe längst begonnen stellte der Professor fest, denn seit einigen Jahren würden selbst vielgeschossige Bauwerke und ganze Stadtviertel aus Holz erstellt.
Selbst Textilien aus Chemiezellstoff, der aus Holz gewonnen wird gehören zu den Produkten, genauso wie die Verwendung von Holz und Werkstoffe im Automobilbau. Diesel und andere Treibstoffe aus Holz seien heute schon Stand der Technik. Neben der Herstellung von Nahrungsmitteln und Medikamenten sind noch Musikinstrumente Schreib- und Sportgeräte, Kinderspielzeug und vieles mehr zu nennen.
Holz in der Zukunft – Holzbasierte Bioökonomie
Nachwachsende Rohstoffe bilden die entscheidende Grundlage eine Bioökonomie, die durch den Klimawandel in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen habe und spiele eine Rolle bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele, so der Professor. Alles könne man aus Holz herstellen, was man aus Erdöl, Gas oder Kohle herstellen kann. Damit stellt Professor Michanickl fest, dass Holz der vielseitigste Rohstoff der Menschheit sei.
In der anschließenden Jahresversammlung gaben der Vorsitzende, Arnsteins Bürgermeister Franz Josef Sauer, und Geschäftsführer Alban Weißenberger ihre Jahresberichte, die infolge der Coronapandemie entsprechend "schlanker" ausfielen. Erwähnt wurde aber, dass die geplante Feier zum 40-jährigem Bestehen der FBG coronabedingt ausfallen musste und im kommenden Jahr nachgeholt werden soll. Seit Beginn ist Alban Weißenberger aus Müdesheim Geschäftsführer, wofür er vom Vorsitzenden Franz Josef Sauer geehrt wurde.
Preis für Nadelholz ist schlecht
Auch FBG Försterin Irmgard Hamann gab ihren Jahresrückblick und berichtete unter anderem über ein schwieriges Holzjahr. Sehr schlecht sei der Preis für Nadelholz. Mit dem Verkauf von Schadholz (fünf bis zehn Euro pro Festmeter) habe man nicht mal die Aufarbeitungs- und Transportkosten decken können. Mit dem Einsatz eines mobilen Sägewerkes konnten die Waldbesitzer Stämme sägen lassen.
Die Einschlagmenge im Privatwald sei geringer als im Vorjahr gewesen und aus den Gemeindewäldern wurden 16 000 Festmeter über die FBG verkauft. Gute Ergebnisse seien bei den Submissionen erzielt worden. Bei der Eiche lag der Durchschnittspreis bei 500 Euro pro Festmeter. Von allen Kommunen wurden große Pflanzaktionen bewältigt. Ein Schwerpunkt waren die Waldpflegeverträge.
Neuer Revierleiter und FBG-Berater stellte sich vor
Der Wildverbiss ist in einigen Bereichen zu hoch. Dem muss durch Zäunung abgeholfen werden. Im vergangenen Jahr seien der Ausflug und die Regionalversammlungen coronabedingt ausgefallen, aber man hoffe, dass dies in diesem Jahr nicht wieder der Fall sei.
Der 40-jährige Patrick Schelbert war zuletzt Revierleiter am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt. Er folgt dem bisherigen im Ruhestand befindlichen Revierleiter Werner Trabold nach. "Ich freue mich darauf, die Wälder in seinem Sinn auch weiterhin zu gestalten", sagte Schelbert abschließend.