Zur außerordentlichen Mitgliederversammlung des Kindergartenvereins Steinfeld (St.-Johannis-Zweig-Verein) begrüßte die noch kommissarisch tätige Vorsitzende, Heike Stamm, 36 Personen. Gleich zu Beginn kam sie auf die Ergebnisse der in beiden Einrichtungen – Steinfeld und Hausen – durchgeführten Umfrage zur Fortführung der Kindergärten zu sprechen.
Die Rücklaufquote betrug zwar nur magere 40 Prozent, aber es wurden trotzdem große Unterschiede beim Ergebnis deutlich. In Hausen sprachen sich 100 Prozent für den Verbleib in kirchlicher Trägerschaft aus, wohingegen sich in Steinfeld nur etwa 60 Prozent dafür aussprachen. Hier war die Rücklaufquote auch wesentlich schlechter als in Hausen. „Wirklich erschreckend, dass sich die große Mehrheit der Eltern gar nicht für die Zukunft des Kindergartens interessiert“, so der Kommentar von Bürgermeister Günther Koser.
Auch die Vertreterin des Caritasverbandes ging auf die Umfrageergebnisse ein. Sie beleuchtete die Argumente derer, die sich für den Wechsel zur kommunalen Trägerschaft ausgesprochen hatten. Hier war hauptsächlich von zu großer Verantwortung – vergleichbar einem mittelständischen Unternehmen – und zu viel Verwaltungstätigkeiten zu hören. Zur Entlastung eines neuen Vorstands wurde die Einstellung einer bezahlten Verwaltungskraft ins Spiel gebracht, die einige dieser Arbeiten übernehmen könnte.
Bürgermeister Koser und die anwesenden Gemeinderäte waren sich darüber einig, diesen Vorschlag in der nächsten Gemeinderatssitzung zu besprechen.
Zuschüsse in Höhe von momentan 4500 Euro jährlich, die Lohnbuchhaltung mit einem Gegenwert von etwa 3500 Euro pro Jahr und weitere Unterstützung durch die Caritas würden bei einer Übergabe an die Gemeinde ersatzlos entfallen, hieß es von Seiten der Caritas.
Gemeinderat Martin Schuhmann stellte an den Bürgermeister die Frage, ob im Falle der Übernahme durch die Gemeinde zu erwarten sei, dass noch mehr Arbeiten als bisher in und um den Kindergarten durch gemeindliches Personal durchgeführt werden. Irgendwer müsse das bezahlen, so die Antwort in Richtung Elternschaft, wenn das so sein sollte.
Als nächstes bat Heike Stamm den Bürgermeister die Wahl zu leiten. Diesmal wurden nach kurzem Schweigen doch einige Personen vorgeschlagen. Neben den beiden anwesenden Gemeinderäten Martin Schuhmann, Steffen Riedmann und dem bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden Gunter Burchardt wurden auch Steffen Endress und Melanie Höhnlein gefragt, die allerdings alle ablehnten. Claudia Prinzing, die ebenfalls vorgeschlagen wurde erklärte sich bereit, das Amt eines Beisitzers zu übernehmen.
Magda Hartmann, früher selbst langjährige Vorsitzende des Vereins, ergriff das Wort. „Diese Tätigkeit hat mir sehr viel Freude bereitet, auch wenn es mit viel Arbeit verbunden war“, so ihr Kommentar. Auch sie sprach sich für eine unterstützende Verwaltungskraft aus.
Nach weiterer Diskussion über mögliche Entlastung des Vorstandes brach Bürgermeister Koser die Wahl ab. Heike Stamm gab bekannt, dass sie mit dem heutigen Tag aus dem Amt scheidet, da sie ja bereits in der Jahresversammlung zurückgetreten und nur noch kommissarisch im Amt sei. Sie übergab das Wort an den stellvertretenden Vorsitzenden, Gunter Burchardt, der auch gleich den Rücktritt der kompletten restlichen Vorstandschaft verkündete. Wir werden bis zur zweiten außerordentlichen Mitgliederversammlung ebenfalls kommissarisch im Amt bleiben, und dann im Falle einer erneut erfolglosen Wahl die Auflösung des Vereins und Benennung eines Notvorstandes beim Amtsgericht beantragen, so seine Worte.
Die nächste Wahl ist für den 25. Juni um 20 Uhr wieder im Pfarrheim Steinfeld angesetzt. Ein Infoabend findet zuvor am 10. Juni um 20 Uhr im Pfarrheim Steinfeld statt.
