
Wo die Eichenprozessionsspinner-Raupen massenhaft auftreten, können ihre kaum sichtbaren Härchen durch die Luft fliegen und bei Hautkontakt teils heftige allergische Reaktionen bei Mensch und Tier auslösen. Am Mittwochvormittag hat Gemündens Stadtförster Meinolf Arndt eine Warnung herausgegeben: Im Harras-Gebiet, insbesondere im Abschnitt zwischen dem Gesundheitszentrum und der „Sauruh“, sind Raupen-Nester festgestellt worden.
Gefahr im Harras-Gebiet
Der Förster rät Spaziergängern in dem beliebten Wandergebiet zu großer Vorsicht. Wer ganz sicher gehen wolle, solle dieses Gebiet meiden. Wie groß die Gefahr (die Menge der Raupen) ist und wie lang sie bestehen wird, weiß Meinolf Arndt nicht. Auch wenn aus den Raupen längst (ungefährliche) Schmetterlinge geworden sind, gibt es keine Entwarnung. Denn die Brennhaare der Insekten lösen sich leicht, lagern sich in den Gespinsten der Raupen oder, wenn sie vom Wind verblasen werden, am Boden an und behalten ihre giftige Wirkung über Jahre.
Weil das nach den jetzigen Erkenntnissen betroffene Gebiet groß ist und nicht feststeht, wo überall die an sich unscheinbaren Raupen massenhaft auftreten, wird es keine Bekämpfungsaktionen geben. Auch vom Aufstellen von Warnschildern sieht der Stadtförster ab, da er einerseits nicht wissen kann, wo genau die Gifthärchen fliegen, und er andererseits niemand außerhalb des beschilderten Gebiets in trügerische Sicherheit wiegen wolle, dass dort keine Raupen anzutreffen sind.
Wenig Haut zeigen
Ein Tipp von Arndt für Spaziergänger ist, möglichst viel Haut mit Kleidung zu bedecken. Auf jeden Fall solle man sich von den weißlichen Gespinsten fern halten, die an Eichen-Zweigen zu finden sind. Von ihnen gehe die größte Gefahr aus, weiß der Förster aus eigener schmerzlicher Erfahrung. Vor Jahren kam er bei Adelsberg mit einem solchen Nest in Kontakt und musste sich danach sogar im Krankenhaus behandeln lassen. Wie allgemein berichtet wird, breiten sich die Eichenprozessionsspinner aufgrund der Klimaerwärmung immer mehr aus.

