
Nach einiger Zeit ohne Vorstand tritt die Ortsgruppe Gemünden-Sinngrund im Bund Naturschutz nun mit neuer Führungsriege an. Nach mehreren Vorgesprächen konnten Kandidatinnen und Kandidaten für alle erforderlichen Funktionen gefunden werden. Neuer Vorsitzender ist Markus Graf (Gemünden). Zur Stellvertreterin wählten die Anwesenden die frühere Tierärztin Friederike Weichenhan (Aura). Schriftführerin wurde Stephanie Ambrosius (Gemünden).
Die Neuwahl leitete der Vorsitzende der Kreisgruppe Mains-Spessart, Erwin Scheiner. Er freute sich, dass nun wieder eine örtliche Leitung und Koordination der Aktivitäten erfolgen könne. Da die Finanzen der lokalen Ortsgruppe jetzt bei der Kreisgruppe verwaltet werden, musste diesmal kein Kassier gewählt werden.
Die Ortsgruppe Gemünden-Sinngrund könne dennoch selbst über diese eigenen Geldmittel verfügen und diese für ihre Tätigkeiten einsetzen, erläuterte Scheiner. Die Kreisgruppe stelle der Ortsgruppe entsprechende Kontoauszüge zur Verfügung. Neue Beisitzer im Team sind Karl Seufert, Oliver Kaiser und Christian Ruppert. "Nach dem der Staat Fördermittel für den Naturschutz eingefroren hat, müssen wir schauen, wie es mit Landschaftspflege- und Pflanzmaßnahmen weiter gehen kann", erläuterte Scheiner die aktuelle finanzielle Situation.
Neuer Vorsitzender stammt aus der Oberpfalz
"Ich bin kein Hiesiger, sondern aus der Oberpfalz nach Gemünden zugezogen", stellte sich der neue Vorsitzende Markus Graf kurz vor. Er habe sich schon früher beispielsweise beim Deutschen Alpenverein (DAV) ehrenamtlich engagiert.
Er danke im Voraus allen, die in der Ortsgruppe mithelfen wollen, dass es weiter vorangehe, sagte Graf weiter. Sollte jemand eine interessante Idee bezüglich möglicher Aktivitäten haben, dann sei er gerne ansprechbar. Friederike Weichenhan hat ihre Tierarztpraxis in Meschede übergeben und ist vor mehr als zwei Jahren nach Aura gezogen. "Ich habe jetzt mehr Zeit, mich auch stärker ehrenamtlich einzubringen", sagte sie.
Vortrag über den Wolf und seine Rückkehr
Zum Abschluss informierte der ehemalige Forstpräsident und AELF-Leiter Klaus Bernhart über den Wolf. Seinen Vortrag hatte mit "Porträt eines Rückkehrers – eine Tierart zwischen Akzeptanz und Ablehnung" überschrieben. Neben der Biologie ging er auch auf den Schutzstatus und das heutige Vorkommen ein. Demnach leben aktuell in Deutschland 1600 bis 2000 Tiere. Der Schwerpunkt der Territorien liege dabei in Nord- und Ostdeutschland.
Das Beutespektrum des Wolfes bestehe weit überwiegend aus wildlebenden Huftieren, wie Reh, Hirsch und Wildschwein. Im Jahr 2023 habe es in ganz Deutschland rund 5700 durch den Wolf verletzte oder getötete Nutztiere, hauptsächlich Schafe oder Ziegen gegeben. "Elektrozäune und Herdenschutzhunde sind ein bewährtes Mittel solche Nutztiere zu schützen", sagte Bernhart.