Mit einem Festabend im Partensteiner Jugendheim wurde am Samstagabend das 125-jährige Bestehen des TSV 1894 Partenstein gefeiert. Rund 160 Gäste waren zu diesem Anlass gekommen. Die Partensteiner Musikanten unter der Leitung von Marc Steigerwald begleiteten den Abend musikalisch.
Nach einer Begrüßung durch den ersten Vorsitzenden des Sportvereins, Friedrich Born, stellte der Partensteiner Bürgermeister Stephan Amend die Geschichte des TSV vor und ging auch auf die gegenwärtige Situation ein.
Sanierung fordert heraus
640 Mitglieder zähle der Verein heute, davon 249 Frauen und 391 Männer. Von sieben Abteilungen im Jahr 1977 sind heute noch vier übrig, der demografische Wandel macht sich also bemerkbar, so Amend. Mit 358 Mitgliedern sei die Fußballabteilung heute am größten, gefolgt von der Handballabteilung mit 268 Mitgliedern. Gymnastik und Kinderturnen zähle noch 54 Mitglieder. Das Bestehen der Damengymnastik-Abteilung sei fraglich, da es der Abteilung an Nachwuchs fehle und viele aktive Mitglieder sich einer Reha-Sportgruppe angeschlossen haben.
Weitere Herausforderungen sind die derzeitige Sanierung des Sport-Treffs und der Gastronomiebetrieb, welche laut Amend von den Mitgliedern der großen Abteilungen gestemmt werden. Als vorbildlich lobt der Bürgermeister das Miteinander im Verein. Verschiedene Veranstaltung zu Fasching und Kirchweih werden von den Abteilungen gemeinsam organisiert und ausgeführt. Lobende Worte gab es auch vom Präsidenten des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV), Jörg Ammon. Er bezeichnete den TSV Partenstein als nicht wegzudenkenden Teil des gesellschaftlichen Lebens und bedankte sich für Engagement und Treue. Ammon sieht den Vereins als "Teil der größten Bürgerbewegung des Freistaats Bayern" und sicherte staatliche Unterstützung bei den aktuellen Herausforderungen zu.
Gemeinsam mit Karl-Heinz Hübner, Kreisvorstand im BLSV Main-Spessart, überreichte Ammon eine Urkunde an Friedrich Born. Weitere Festansprachen und Glückwünsche gab es von Vertretern des TuS Frammersbach und TSV Wiesthal, dem evangelischen Pfarrer Michael Nachtrab und dem Vorsitzenden des Vereinsrings, Dirk Mehrlich.
Früher mehr Geselligkeit
Insgesamt sei es ein gelungener Abend gewesen, resümiert Friedrich Born. Er habe aufgrund des Auswärtsspiels der Handballmannschaft mit weniger Gästen gerechnet und sei positiv überrascht. Der 69-jährige ist seit 20 Jahren im Vorstand des TSV. Für die aktuellen Herausforderungen und Sanierungen hält er Engagement und Unterstützung durch die Anwohner für notwendig.
Anita Amend hat rund 30 Jahre lang die Abteilung Damengymnastik geleitet. Sie betont die Bedeutung der Geselligkeit im Verein, beispielsweise gemeinsame Ausflüge oder das Einkehren nach dem Training. Die 80-Jährige sieht dabei einen Rückgang in der heutigen Zeit. Für das Leben auf dem Dorf sei dies jedoch nach wie vor wichtiger als in Städten.