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Partenstein
Vorbildliches Miteinander im Verein
Ein Archivbild des TSV Partenstein aus der Abteilung Damengymnastik. Ob sie weiter bestehen wird, ist fraglich. Fotos aus der Vereinsgeschichte hat der TSV beim Jubiläumsabend ausgestellt. 
Foto: TSV 1894 Partenstein/Repro: Helena Karl | Ein Archivbild des TSV Partenstein aus der Abteilung Damengymnastik. Ob sie weiter bestehen wird, ist fraglich. Fotos aus der Vereinsgeschichte hat der TSV beim Jubiläumsabend ausgestellt. 
Helena Karl
 |  aktualisiert: 12.04.2019 02:12 Uhr

Mit einem Festabend im Partensteiner Jugendheim wurde am Samstagabend das 125-jährige Bestehen des TSV 1894 Partenstein gefeiert. Rund 160 Gäste waren zu diesem Anlass gekommen. Die Partensteiner Musikanten unter der Leitung von Marc Steigerwald begleiteten den Abend musikalisch.

Nach einer Begrüßung durch den ersten Vorsitzenden des Sportvereins, Friedrich Born, stellte der Partensteiner Bürgermeister Stephan Amend die Geschichte des TSV vor und ging auch auf die gegenwärtige Situation ein.

Sanierung fordert heraus

640 Mitglieder zähle der Verein heute, davon 249 Frauen und 391 Männer. Von sieben Abteilungen im Jahr 1977 sind heute noch vier übrig, der demografische Wandel macht sich also bemerkbar, so Amend. Mit 358 Mitgliedern sei die Fußballabteilung heute am größten, gefolgt von der Handballabteilung mit 268 Mitgliedern. Gymnastik und Kinderturnen zähle noch 54 Mitglieder. Das Bestehen der Damengymnastik-Abteilung sei fraglich, da es der Abteilung an Nachwuchs fehle und viele aktive Mitglieder sich einer Reha-Sportgruppe angeschlossen haben.

Jörg Ammon (BLSV), Friedrich Born (TSV-Vorstand), Karl-Heinz Hübner (BLSV) und Bürgermeister Stephan Amend (von links) hielten die Ansprachen. 
Foto: Helena Karl | Jörg Ammon (BLSV), Friedrich Born (TSV-Vorstand), Karl-Heinz Hübner (BLSV) und Bürgermeister Stephan Amend (von links) hielten die Ansprachen. 

Weitere Herausforderungen sind die derzeitige Sanierung des Sport-Treffs und der Gastronomiebetrieb, welche laut Amend von den Mitgliedern der großen Abteilungen gestemmt werden. Als vorbildlich lobt der Bürgermeister das Miteinander im Verein. Verschiedene Veranstaltung zu Fasching und Kirchweih werden von den Abteilungen gemeinsam organisiert und ausgeführt. Lobende Worte gab es auch vom Präsidenten des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV), Jörg Ammon. Er bezeichnete den TSV Partenstein als nicht wegzudenkenden Teil des gesellschaftlichen Lebens und bedankte sich für Engagement und Treue. Ammon sieht den Vereins als "Teil der größten Bürgerbewegung des Freistaats Bayern" und sicherte staatliche Unterstützung bei den aktuellen Herausforderungen zu.

Gemeinsam mit Karl-Heinz Hübner, Kreisvorstand im BLSV Main-Spessart, überreichte Ammon eine Urkunde an Friedrich Born. Weitere Festansprachen und Glückwünsche gab es von Vertretern des TuS Frammersbach und TSV Wiesthal, dem evangelischen Pfarrer Michael Nachtrab und dem Vorsitzenden des Vereinsrings, Dirk Mehrlich.

Früher mehr Geselligkeit

Insgesamt sei es ein gelungener Abend gewesen, resümiert Friedrich Born. Er habe aufgrund des Auswärtsspiels der Handballmannschaft mit weniger Gästen gerechnet und sei positiv überrascht. Der 69-jährige ist seit 20 Jahren im Vorstand des TSV. Für die aktuellen Herausforderungen und Sanierungen hält er Engagement und Unterstützung durch die Anwohner für notwendig.

Anita Amend hat rund 30 Jahre lang die Abteilung Damengymnastik geleitet. Sie betont die Bedeutung der Geselligkeit im Verein, beispielsweise gemeinsame Ausflüge oder das Einkehren nach dem Training. Die 80-Jährige sieht dabei einen Rückgang in der heutigen Zeit. Für das Leben auf dem Dorf sei dies jedoch nach wie vor wichtiger als in Städten.

Die Geschichte des TSV 1894 Partenstein
Laut Protokoll gründeten 32 Männer am 1. März 1894 im Gasthaus "Zum Spessart", heute die "Pinte", einen Turnverein. Da es zu Anfang noch keine Turnhalle gab, trafen die Mitglieder sich wechselnd in Gasthäusern. Erst später baute die Gemeinde einen Sportplatz und die Mitglieder eine kleine Turnhalle.
Die erste Vereinsfahne wurde am 12. Juli 1922 geweiht. 1952 wurde eine Sporthalle am Sportplatz fertiggestellt, die heute den Sport-Treff beherbergt.
Zum TSV wurde der Verein mit dem Beitritt des Tischtennisvereins im Jahr 1953 und dem 1945 gegründeten SV Partenstein mit der Fußballabteilung am 1. Januar 1954. Dazu kam 1975 eine Faustballabteilung, 1976 eine Handballabteilung und 1977 eine Volleyballabteilung.
Bis 1970 nahm die Turnabteilung anTurnfesten teil und richtete in den Jahren 1954, 1958 und 1964 ein Gauturnfest aus. 1974 wurde ein Sportheim in Betrieb genommen und 1976 die Schulsporthalle. Zum 90-jährigen Bestehen 1984 wurde eine neue Fahne geweiht. Der Verein blickt außerdem auf große Jubiläumsfeiern zurück, so unter anderem auf das 110-jährige Bestehen mit einem kurzen Auftritt des Schlagersänges Hansi Hinterseer.
 
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