Überraschend starb am Montag im Alter von 76 Jahren Ernst Krimm. Wie wenige seiner Mitbürger hat er sich um Lohr, vor allem aber um die Pfarrei St. Michael verdient gemacht. Der gebürtige Rothenbucher begann mit 13 Jahren 1951 in Lohr eine Lehre als Betriebsschlosser bei der Brauerei Stumpf, für die er über 50 Jahre lang tätig war, zuletzt als Werkmeister. Er trug Verantwortung für die technischen Abläufe und die Bauvorhaben, so auch für Bau und Einrichtung des Logistikzentrums im Industriegebiet Lohr-Süd.
Seit 2002 in Rente blieb ihm mehr Zeit für sein Engagement in der Pfarrei St. Michael. Zwei Wahlperioden hatte er in den 70er und 80er Jahren dem Pfarrgemeinderat angehört. Seine Stärke lag vor allem im praktischen Bereich. Wenn irgendwo ein technisches Problem auftrat, Ernst Krimm wusste nicht nur Rat – er setzte auch sein handwerkliches Können ein und schuf selbst Abhilfe. Das kam vor allem der Valentinuskapelle zugute, die er zusammen mit Rudolf Englert betreute. Er sorgte dafür, dass das Kreuz, das die Lohrer 1813 auf den Berg trugen, als erneut Seuchen die Stadt bedrohten, für kommende Generationen erhalten bleibt, und machte auch das Missionskreuz aus den 1950er Jahren wieder standfest.
Die Pfarrkirche St. Michael profitierte viel von seinem Engagement. Das galt vor allem beim Umzug in die Kapuzinerkirche. Zuvor hatte er sich dort bereits um die Abnahme und Restaurierung des 300 Jahre alten Firstkreuzes gekümmert, das herabzustürzen drohte. Auch der Förderkreis Lohrer Karfreitagsprozession konnte sich auf Ernst Krimm verlassen, wenn es ein technisches Problem gab. Man könnte diese Liste noch lange fortsetzen. Vieles blieb in der Öffentlichkeit unbemerkt, denn es war nie die Art von Ernst Krimm, sich selbst in den Vordergrund zu stellen.
Dabei hatte er die Gabe, Andere zu motivieren. Auf seine Initiative ging die Anfertigung von zwei neuen Zunftstangen für die Küfer und die Brauer zurück. Und mit dem überschüssigen Spendengeld konnte noch die vor kurzem erfolgte Restaurierung der „Reinheimer Madonna“ in der Kapuzinerkirche finanziert werden. Sein plötzlicher Tod ist nicht nur für die Familie und die Freunde ein herber Verlust. Die Stadt Lohr ist um einen hilfreichen und liebenswerten Menschen und vorbildlichen Bürger ärmer geworden.