Die Gesundheitspolitik ist in Deutschland ein komplexes Feld. Um sich ein Bild zu machen, besuchte der Bundestagsabgeordnete Alexander Hoffmann die Mohren Apotheke in Karlstadt. Christoph Weißhaar lud zu einem Gespräch um über die Relevanz der Vor-Ort-Apotheke für das deutsche Gesundheitssystem zu sprechen. Er verwies auf die immense Wichtigkeit der persönlichen und fachlich kompetenten Kundenberatung von Vor-Ort-Apotheken.
Der Pharmazeut äußerte seine Bedenken zu bestimmten EU-Vorgaben, die auf einen freien Warenverkehr setzen. Die besondere Art der Ware - Arzneimittel - bedüfe der gesetzlichen Regulierung, heißt es in einer Pressemitteilung des Abgeordneten. Der aufkommende Internet Versandhandel mit Medikamenten stellt sich nicht als unproblematisch dar. So würde mit dem Ende der "Gleichpreisigkeit" eine wichtige Errungenschaft aufgegeben werden. Aktuell sieht die Regel noch vor, dass sich jeder kranke Patient darauf verlassen könne, dass das benötigte Mittel überall das gleiche kostet.
Christoph Weißhaar machte den Abgeordneten auf die wirtschaftlichen Folgen einer Steigerung des Umsatzes von ausländischen Versendern aufmerksam: "Viele Apotheken kämpfen um ihre wirtschaftliche Existenz." Und das absehbare Aus vieler Apotheken sowie der Fachkräftemangel tangierten die Sicherheit der Patientenversorgung. Was Apotheken mit Nacht- und Notfalldiensten leisten, könne ein Versandhändler gar nicht leisten.
"Die Arbeit der Apotheker ist ein wichtiger Pfeiler im Gesundheitssystem", hielt Hoffmann fest. Er betonte, er würde seit Jahren die Versorgungssicherheit und gleiche Wettbewerbsbedingungen fordern sowohl für die Apotheken in der Stadt und auf dem Land als auch für die Versandapotheken und versprach, die rechtlichen Sorgen der Apotheker mit in die Hauptstadt zu nehmen.