
Der metallverarbeitende Betrieb Ernst Vormwald geht in die dritte Generation: Seit 70 Jahren gibt es den Familienbetrieb mit 45 Mitarbeitern im Lohrer Stadtteil Sackenbach. Zum Jahresbeginn übernahm Christopher Vormwald die Geschäftsleitung von seinem Vater Wolfgang Vormwald. Gleichberechtigter Mitgeschäftsleiter bleibt Harald Vormwald.
In einer Garage gründete Ernst Vormwald 1952 den Betrieb. In den folgenden Jahrzehnten expandierte die Firma und wechselte 1964 an ihren heutigen Standort im Bahnweg in Sackenbach. 1974 stieg Sohn Wolfgang ein, der die Geschäfte jahrzehntelang gemeinsam mit seinem Bruder Harald führte.
Als Meister eingestiegen
Mit 65 Jahren sei es nun Zeit, an die nächste Generation zu übergeben, erklärt Wolfgang Vormwald den Grund für den Wechsel. Der 31-jährige Christopher Vormwald ist gelernter Industriemechaniker. Seine Berufsausbildung absolvierte er in einer externen Firma. Nach der Meisterschule kam er 2017 in den elterlichen Betrieb. Gemeinsam mit seinem Onkel und gleichberechtigtem Mitgeschäftsführer wird er fortan die Geschicke des Betriebs leiten.
Senior Wolfgang Vormwald wird "in der zweiten Reihe" weiterhin mitwirken. Der Betrieb fertige "alles mit Metall" als Einzel- und Sonderbauteile, fasst die Familie das Portfolio zusammen. Christopher Vormwald setzt für die Zukunft auf das bewährte Geschäftskonzept. "Wir sind modern aufgestellt", sagt er. Handlungsbedarf für Neuerungen sehe er deshalb nicht.
70 Jahre Familienbetrieb
Seit sieben Jahrzehnten gibt es das Unternehmen, dessen Kunden im direkten Umfeld von Lohr sitzen. Einen Grund, jemals den Stadtort infrage zu stellen, habe es deshalb nie gegeben. Auch die Aufgabenteilung innerhalb der Geschäftsführung sei eingespielt. "Jeder hat seine Kunden, die er betreut", erklärt Christopher Vormwald. Aber letztendlich "spielt alles ineinander", ergänzt sein Onkel. 1974 stieg Wolfgang Vormwald in den Betrieb ein.
Heute blickt er auf 50 Berufsjahre in dem Familienbetrieb: Die wesentlichste Veränderung, die er in diesen Jahrzehnten festgestellt habe, sei, dass langfristige Planungen immer schwieriger würden. Aufträge kämen gegenüber zu früher immer kurzfristiger rein. In der Vergangenheit habe die Post die Konstruktionspläne gebracht – heute gehe alles digital. Alleine der Versand der Unterlagen habe damals mehr zeitlichen Vorlauf gebraucht.
Ganz aus dem Betrieb zurückziehen wird sich Wolfgang Vormwald noch nicht. Langsam und schrittweise habe er sich das vorgenommen und wisse die Geschäftsführung bei seinem Sohn Christopher und seinem Bruder Harald in guten Händen.
Auch die Ehefrauen arbeiten im Büro. Fünf junge Menschen bilde der Betrieb zurzeit zu Zerspanungsmechanikern und Metallbauern aus. Im September trete der sechste Auszubildende seine Lehrstelle an.