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Pflochsbach
Von Pflochsbach aus ins Weltall geschaut: Klaus Röder ist im Alter von 74 Jahren gestorben
Klaus Röder ist im Alter von 74 Jahren gestorben.
Foto: ArchivHartl | Klaus Röder ist im Alter von 74 Jahren gestorben.
Bearbeitet von Hans Lembach
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:28 Uhr

Wann immer es ging, lud er Schulklassen, Lehrer oder andere Gäste zu sich ein, um ihnen die Weiten des Weltalls vorzuführen. Dies geschah mit teilweise von ihm selbst gebauten Teleskopen. In der Nacht zum Mittwoch ist der begeisterte Hobbyastronom Klaus Röder nach schwerer Krankheit im Alter von 74 Jahren gestorben.

Er nutzte jede Möglichkeit, den Geheimnissen des Universums auf die Spur zu kommen. Selbst auf dem Anwesen seines Schwiegervaters in Sizilien und in der Pfalz hatte er Teleskope aufgebaut und unterwegs begleitete ihn ein komfortables Reiseteleskop.

Gelernter Friseurmeister

Der gelernte Friseurmeister hatte sich beruflich umorientiert und war Fachlehrer für Physik, Chemie und Biologie an der Handwerkskammer Würzburg/Aschaffenburg, wo er jahrelang die Meisterschule des Friseurhandwerks leitete. Doch seine Leidenschaft galt den Sternen: "Da kann man Millionen Jahre in die Vergangenheit schauen," sagte er einmal. Das tat er vor allem in der nach seiner ältesten Tochter benannten Sternwarte "Luana" in seinem Haus in Pflochsbach, in dem Röder mehrere Räume der Astronomie gewidmet hatte.

Schon als Sechsjähriger begeisterte er sich für Sternschnuppen und baute wenige Jahre später sein erstes Teleskop aus Papier, das sogar funktionierte. Von da an ließ ihn die Faszination der Astronomie nicht mehr los. Stolz war er auf den Besitz eines Stückchens des berühmten Murchison-Meteorits, der 1969 in Australien aufschlug. Dieser stammt wohl aus den ersten Tagen unseres Sonnensystems. Das Stückchen bekam er als Dank dafür, weil er ehrenamtlich bei Himmelsbeobachtungen für die Hermann-Oberth-Gesellschaft mitgearbeitet hatte.

Riesiges Teleskop gebaut

In den siebziger Jahren hatte er für Georg Ludwig Rexroth zu dessen 75. Geburtstag im Auftrag des Mannesmann-Konzerns ein riesiges Spiegelteleskop gebaut. Es handelte sich damals um eines der größten Privat-Teleskope in Deutschland. Es wurde dann in der Urania-Sternwarte auf dem Beilstein aufgebaut, die heute aber nicht mehr existiert.

Gerne erläuterte er Interessenten seine Ausrüstung und ließ sie dann soweit möglich an seinen Beobachtungen teilhaben. Auch über Facebook teilte er Beobachtungen und Fotos. Als kreativer Mensch hatte er beeindruckende Videos aus astronomischen Aufnahmen gestaltet und mit Musik unterlegt.

 
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