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Von Liebe und allerlei Ungereimtheiten
Zu Gast bei der Midissage von Cornelia Krug-Stührenberg (rechts): Erhard Löblein und Sophie Brandes, beide Künstler und Autoren. Sie lasen aus ihren Werken.
Foto: Rita Gress | Zu Gast bei der Midissage von Cornelia Krug-Stührenberg (rechts): Erhard Löblein und Sophie Brandes, beide Künstler und Autoren. Sie lasen aus ihren Werken.
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 |  aktualisiert: 02.04.2019 09:50 Uhr

Malerei, Literatur und Musik vereint: Zu Gast bei der Midissage von Cornelia Krug-Stührenbergs Ausstellung „Zauber Welten“ in der Alten Turnhalle waren die Künstlerkollegen Sophie Brandes (Würzburg) und der in Zell lebende 85-jährige Erhard Löblein. Die beiden Grafikdesigner sind ebenso Autoren. Vor rund 30 Zuhörern lasen sie aus ihren Werken. Den musikalischen Rahmen der zweistündigen Veranstaltung schuf Löblein mit Improvisationen am Klavier.

Sophie Brandes, 1943 in Breslau geboren, machte sich in den 1980ern einen Namen als Illustratorin von Kinderbüchern. In dieser Zeit begann sie auch, selbst Texte zu schreiben. Ihr Anliegen: Mit realistisch-problemorientierten Inhalten ihrer Erlebnisliteratur möchte sie junge Leser für Lebensfragen sensibilisieren. Ihre Jugendbücher wurden in sechs Sprachen übersetzt, unter anderem in Hebräisch, Katalanisch und Schwedisch. Die Inselgeschichte „Cascada“ (1991; Beltz und Gelberg-Verlag) trägt authentische Züge. Brandes lässt ihre Zuhörer in persönliche Erfahrungen auf Mallorca blicken. Seit 1988 ist hier ihr zweiter Wohnsitz. Das Abenteuer um Träume, vermeintliche Schmuggler und „Kakteenglotzer“ wird von der neunjährigen Liane erzählt. Sie zieht mit ihren Eltern und dem kleinen Bruder Tarzan auf die Insel. Dort soll eine bezaubernde Welt wahr werden.

In „Flick-Flack“ thematisiert die Autorin die letzten Stunden einer spanischen „abuela“ (Oma) im Kreis ihrer Angehörigen. Draußen blühen gelbe Margariten, Mandelbäume und roter Mohn. „Junge im Kamin“ erzählt von Träumen und Fantasien eines Buben, der als „Kaminsteiger“ der Düsterheit seines Zuhauses entflieht. In „Hundeleben“ wechseln Mensch und Tier ihre Position. An die Kette gelegt wird der Mensch in der Hundeschule auf das Leben vorbereitet. „Es gibt kaum eine Familie, die nicht einen Menschen hält.“

Erhard Löblein schreibt seit den 1990ern Lyrik, 2003 wandte er sich der Prosa zu. Seine Kurzgeschichte „Utopia - Land, das nirgends ist“ spielt im Malermilieu. Hier kommt der Maler Löblein durch. In Worte gefasste Farben lässt er von abstrakten Innenfarben durchziehen. Sein Thema sind die Notlage und Existenzangst des Malers Simon Simonis. Die Rettung des Hungerleiders naht in Gestalt von „great artist“ Jackson Pollock aus den USA.

Während der Pause führte Krug-Stührenberg durch ihre Ausstellung. Sie erläuterte ihre Arbeitsweise und Bildzitate und beantwortete Fragen der Gäste. Hernach rezitierte Löblein aus seinem Gedichtband „Lasst die Lyrik nicht baden gehn.“ Hauptthema war die Liebe: einsichtig, hellsichtig, tragend, zwingend in sanfter Unterwerfung, unersättlich, ertrinkend im See der Wohllust. „Liebe ist die Unendlichkeit in uns.“ Der Autor schloss lyrische Bemerkungen zu Zeit, Kunst und Sterben an. Seine Lesung beendete er mit Limericks. Zu Wort kamen Goethe, Schiller und allerlei Ungereimtheiten des Lebens. Die Ausstellung „Zauber Welten“ und Constanze Stührenbergs leuchtende Installation „passagio cocolores“ im Foyer der Alten Turnhalle enden am 20. Mai.

Zwei, die sich ergänzen: Die Ausstellung „Zauber Welten” von Cornelia Krug-Stührenberg (links) bereichert die Installation „passaggio cocolores” ihrer Tochter Constanze. Im linken Hintergrund das Gemälde „Blauer Kopf”, flankiert von den Stelen „Kalahari”.
Foto: Rita Gress | Zwei, die sich ergänzen: Die Ausstellung „Zauber Welten” von Cornelia Krug-Stührenberg (links) bereichert die Installation „passaggio cocolores” ihrer Tochter Constanze.
 
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