zurück
Main-Spessart
Von internationalen Getreidemärkten bis hin zum Bodenleben
Beim Pflanzenbautag in Karlstadt ging es unter anderem um die Umstellung auf den Öko-Landbau.
Foto: Frauke Beck | Beim Pflanzenbautag in Karlstadt ging es unter anderem um die Umstellung auf den Öko-Landbau.
Bearbeitet von Andrea Czygan
 |  aktualisiert: 11.01.2025 02:33 Uhr

Gut gefüllt war der Vortragssaal in der Mainpromenade beim Pflanzenbautag zu dem das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt und der Verband landwirtschaftliche Fachbildung eingeladen hatten. Themen waren die Märkte für Druschfrüchte (Getreide, Ölpflanzen und Leguminosen), die Umstellung auf den Öko-Landbau und die Praxiserfahrungen eines Landwirts mit reduzierter Bodenbearbeitung. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt entnommen.

Gerlinde Toews-Mayr von der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in München eröffnete die Veranstaltung und ging der Frage nach, wie lukrativ die Umstellung auf den ökologischen Landbau ist. Sie stellte klar: "Ökolandbau ist kein Rettungskonzept." Eine Umstellung müsse gut geplant sein.

Die Nachfrage nach Bioprodukten sei während der Coronazeit stark angestiegen, doch mittlerweile versuchten viele Verbraucherinnen und Verbraucher, wieder bei Lebensmitteln zu sparen. Dennoch sei auf lange Sicht und bei Nutzung der vielfältigen Förderprogramme das Einkommen im Ökolandbau im Durchschnitt höher als bei den konventionell arbeitenden Landwirten.

Absatzmärkte sind weltweit verbunden

Wie die Märkte weltweit miteinander verbunden sind und politische Entwicklungen im Ausland die Vermarktung der landwirtschaftlichen Produkte beeinflussen, erläuterte Stefan Wimmer von der LfL. Weltweit werden etwa 1630 Millionen Hektar Ackerfläche bewirtschaftet, davon weniger als ein Prozent ökologisch.

Konflikte wie der Ukrainekrieg oder aktuell der befürchtete Handelskrieg zwischen USA und Mexiko und Kanada, führten zu Veränderungen auf den internationalen Märkten und habe damit auch Auswirkungen auf die Absatzmärkte der deutschen Landwirtschaft. Die enge Verstrickung der Märkte bedeute für die deutsche Landwirtschaft: Bei Entscheidungen zu Anbauschwerpunkten sollte man die internationale Marktsituation immer im Blick haben, um nicht am Bedarf vorbeizuproduzieren.

Angebot im Discounter stärkt Biobranche

Der Markt mit Biolebensmitteln habe mittlerweile eine beachtliche Größe erreichte, stellte Christoph Schwab von der BayWa München klar. Von den Kooperationen der Biofachverbände Bioland und Naturland mit dem Lebensmitteleinzelhandel hätten die Erzeuger im Hinblick auf Umsatzmengen und Absatzsicherheit profitiert. Dagegen hätte der klassische Naturfachmarkt deutlich an Bedeutung verloren. Im Bioumsatz pro Kopf liegen Dänemark, Schweiz und Österreich deutlich vor Deutschland. Sollte die deutsche Bevölkerung hier nachziehen, dann biete der Bioanbau beste Zukunftschancen.

Zum Abschluss hatte ein Praktiker das Wort. Egid Hennig, der in Neunkirchen im Landkreis Miltenberg einen Betrieb betreibt, stellte vor, wie er mit minimaler Bodenbearbeitung und dem Einsatz von selbst hergestelltem Kompost die Vitalität seines Ackerbodens deutlich gesteigert hat. Gleichzeitig konnte er den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf ein Minimum reduzieren. Das A und O seiner Erfolge sei die Kombination von Tierhaltung und Ackerbau mit der Nutzung des Schweinemistes. 

Seine wichtigste Botschaft: Den Boden in Ruhe lassen, um das gewachsene Gefüge nicht immer wieder zu zerstören. Eine Botschaft, die durchaus im Gegensatz zu den herkömmlichen Bewirtschaftungsweisen steht. Im kommenden Jahr wird das AELF Karlstadt gemeinsam mit dem Landwirt eine Betriebsbesichtigung organisieren.

Zwischenfrüchte, die in den Boden eingearbeitet werden, verbessern die Bodenstruktur.
Foto: Frauke Beck | Zwischenfrüchte, die in den Boden eingearbeitet werden, verbessern die Bodenstruktur.
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Karlstadt
Baywa AG
Biologische Nahrungsmittel
Bioprodukte
Getreidemarkt
Markt Zellingen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top