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Burgsinn
Von der Wasserburg nach Bella Italia
Die kräftigen Stimmen des Männergesangvereins entführten die Gäste vom Burgsinner Wahrzeichen der 1000 Jahre alten Wasserburg nach 'Bella Italia'.
Foto: Jürgen Gabel | Die kräftigen Stimmen des Männergesangvereins entführten die Gäste vom Burgsinner Wahrzeichen der 1000 Jahre alten Wasserburg nach "Bella Italia".
Jürgen Gabel
 |  aktualisiert: 30.05.2019 02:11 Uhr

Ins Ohr gehende Melodien, herrlicher Sonnenschein, prickelnder Sekt, köstliche Häppchen sowie eine wunderbare Open-Air-Atmosphäre zwischen Blütenpracht und 1000-jähriger Wasserburg, das war das erstmals veranstaltete Frühlingspicknick der drei Burgsinner musikalischen Botschafter, Posaunenchor, Männergesangverein "Liederkranz" und ökumenischer Singkreis am späten Sonntagnachmittag. Treffend kommentierte ein Besucher: "Eines der schönsten Konzerte in einem außergewöhnlichen Ambiente".

Posaunenchor-Chef Norbert Rösch hatte die Idee des Open-Air-Konzerts im Park und infizierte damit sofort die Leiter der beiden anderen Chöre, Rainer Knöll und Daniela Alsheimer, nahm die Gemeinde mit ins Boot und schon war ein neues kulturelles Highlight im Sinngrund geboren. Die Gäste griffen das Motto spontan auf und nahmen auf mitgebrachten Gartenmöbeln, Decken oder einfach auf dem satten Grün des Rasens Platz.

Es gab keine Altersbeschränkung: Da saß die Oma auf ihrem Rollatorsitz, das "Mittelalter" machte es sich im Lehnstuhl bequem und das "Jungvolk" räkelte sich auf den Decken. Selbst die Babys in den Kinderwägen blieben bei dieser Wohlfühlatmosphäre ruhig. Manches Glas Sekt oder Cidre machte die Runde, andere hatten Erdbeeren, Kuchen oder andere Naschereien mitgebracht. Auf elektronische Instrumente und Verstärker hatte man bewusst verzichtet.

Moderne, dynamische Songs intonierte der ökumenische Singkreis mit seinem Gitarristen Bernd Werkmeister beim Parkkonzert.
Foto: Jürgen Gabel | Moderne, dynamische Songs intonierte der ökumenische Singkreis mit seinem Gitarristen Bernd Werkmeister beim Parkkonzert.

Der musikalische Auftakt blieb dem Posaunenchor mit seinem Dirigenten Matthias Dobler vorbehalten, der – wie die beiden Mitstreiter – sommerlich leichte Musikliteratur mitgebracht hatte. "When the saints go marching in" und "What a wonderful world" trafen genau den Geschmack der mittlerweile auf rund 400 Gäste angewachsenen Besucherzahl. Romantischer wurde es bei den Vorträgen des Männergesangvereins, dessen neuer Dirigent Felix Zieseniß auf den "Bajazzo" und "Dunkle Augen, roter Mund" setzte. Modern und dynamisch servierte der ökumenische Singkreis mit seiner Leiterin Daniela Alsheimer die Botschaft "Sing and pray" und "I can`t help falling in love".

Mit sommerlicher Musikliteratur begeisterte der Posaunenchor beim Frühlingspicknick.
Foto: Jürgen Gabel | Mit sommerlicher Musikliteratur begeisterte der Posaunenchor beim Frühlingspicknick.

Selbst die Enten im Burgsee oder im kleinen Parksee ließen sich nicht vom Posaunenchor intonierten "Über den Wolken" oder "Don`t worry be happy" in ihren Schwimmrunden stören und hoben höchstens kurz die Köpfe beim "Ein Jäger längs dem Weiher ging, lauf Jäger lauf" des Gesangvereins.

Den Besuchern gefiel der Ablauf, dass jeder Klangkörper nur zwei Stücke  vortrug und dann der Chor wechselte. Während der Posaunenchor melodisch dem "Ännchen von Tharau" seine Aufwartung machte, den "Lieblichen Maien" besang sowie das "Unterfrankenlied" intonierte, entführten die Männer des Gesangvereins spritzig nach "Bella Italia" und "O mia bella Napoli", nicht ohne abschließend einen Abstecher bei der "Kalinka im Abendwind" zu machen.

Mit "We are the world" importierte der Singkreis den großen Michael Jackson an die Wasserburg, um später zu Bill Withers "Lean on me" oder Cohens "Halleluja" einzuladen. Längst war der Funke von den Sängern und Bläsern zu den Gästen übergesprungen. Man klatschte, sang oder wippte mit den Füßen bei den Songs mit und freute sich über den optimal gelungenen Sonntagabend.

Genau diese Stimmung traf der ökumenische Singkreis beim abschließenden Klassiker "Oh happy day", der sichtbar keinen Besucher unberührt ließ. Als dazu noch Solist Bruno Fridrich in seiner unnachahmlichen Art singend und animierend als Entertainer durch die Gästeschar schritt, gab es fast kein Halten mehr. Stehender Applaus war der Dank für eine neue Art Konzertereignis, die unbedingt nach einer Wiederholung ruft. "Einfach klasse".

 
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