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Von der Moldau bis ins Auenland
Das Jahreskonzert des Symphonischen Blasorchesters der Musikkapelle Lengfurt begeisterte über 550 Zuschauer.
Foto: Raymond Roth | Das Jahreskonzert des Symphonischen Blasorchesters der Musikkapelle Lengfurt begeisterte über 550 Zuschauer.
Bearbeitet von Raymond Roth
 |  aktualisiert: 02.04.2019 12:56 Uhr

"Zurück zu den Wurzeln", aber den musikalischen Blick fest nach vorne gerichtet: Die Musikkapelle Lengfurt (MKL) und ihr Symphonisches Blasorchester (SBO) mit Dirigent Michael Geiger haben bei ihrem Jahreskonzert in der ausverkauften Triefensteinhalle Trennfeld weit über 500 begeisterte Besucher auf überzeugende Weise mit großartiger Musik "Von der Moldau ins Auenland" geführt.

Die musikalische Entwicklung des SBO kleidete MKL-Vorsitzender Bruno Hock stets vor jedem der neun Stücke in seine launig-humorige Moderation. Nach Begrüßung der Ehrengäste, darunter Landrat Thomas Schiebel, Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab und Triefensteins Bürgermeister Norbert Endres, gab es mit der einleitenden "Festmusik der Stadt Wien" schon den ersten feinen Akzent - eines der erstmals auf der Bühne gespielten Stücke. Premiere Nr.2 der MKL war die mächtige "Festliche Ouvertüre", die Dimitri Schostakowitsch für den 37. Jahrestag der Oktoberrevolution geschrieben hat. Das "sich gegenseitige Anfeuern der Klarinetten und Flöten" - so Hock in seiner Moderation- war nicht das einzig Atemberaubende in diesem über achtminütigen Werk.

Als eine "halbe" Premiere mag Smetanas "Die Moldau" gelten, das das SBO schon 1995 für eine CD eingespielt hat. "Halb" deshalb, weil nur noch zwei der Musiker von damals aktuell in der 2018er-Version dasselbe Instrument spielen. 430 Flusskilometer wurden in einer guten Viertelstunde mitreißend bewältigt, wie heftiger Applaus und Jubel aus dem Publikum bestätigte.

Zu Kees Vlaks "The new village", eigentlich als eine "klingende Dorfgeschichte" zur Umrahmung von Festspielen komponiert, zog Hock eine Parallele zum Neuaufbau in New York nach dem Terrorakt vom 11.September 2001. Der 5.Satz aus Johan de Meijs Symphonie "Herr der Ringe" heißt "Die Hobbits", hat gar nichts mit der Musik der später entstandenen Film-Trilogie zu tun, packt aber in der Gestalt eines fröhlichen Volkstanzes "die Entschlusskraft und den Edelmut der Halblinge aus dem Auenland" zusammen.

Dramatisches gab es danach im "Phantom der Oper", mit perfekt inszeniertem schrillem und langem Schrei in der Mitte des ebenfalls 15-minütigen Stücks. Dritte Premiere des Abends war das außerordentlich packende "Riverdance", nicht zuletzt durch das melodieführende Akkordeonspiel von Theresa Bauer, die hier das SBO verstärkte.

"Die Härchen auf der Haut tanzen La-Ola" meinte Landrat Schiebel zu dieser Musik, hob Hocks ganz eigenen Humor bei der Moderation hervor und dass dieses ausgezeichnete Orchester einmal mehr bewiesen habe, das Musik, wenn so gekonnt gespielt, "mehr ist als nur Gefühle erwecken",

Als durch stehende Ovationen geforderte Zugaben gab es nach den mit Weinpräsent und Blumen garnierten Dankesworten des MKL-Vorsitzenden vor allem an Dirigent und Orchester sowie Orchesterwartin Melanie Ohms an die Vorstandschaft mit "Slawischer Tanz Dr.8" (Premiere!) und der Jupiter Hymne aus dem Planeten-Zyklus von Gustav Holst noch zwei feine Leckerbissen.

 
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