
Robert Wolz, erster Vorstand der Kantorei St. Andreas, begrüßte Familienmitglieder, Freunde und Gäste zum Jubiläums- und Abschiedskonzert. Etwa 200 Kinder und Jugendliche hätten im Laufe der 50 Jahre eine gesangliche Ausbildung in der Jungen Kantorei erfahren. Der Zweck der Gründung der JuKa, Nachwuchs für den großen Chor heranzubilden, habe Früchte getragen. Etwa ein Viertel der dortigen Sängerinnen und Sänger kommen aus der Jungen Kantorei. Berufs- und studiumsbedingte Lebenswege führten viele der jungen Leute fort von Karlstadt. Den Chorleitern oblag damit die Aufgabe, immer von neuem Kinder mit Geduld und Begeisterung an den Chorgesang heranzuführen und mit abwechslungsreichen Freizeitgestaltungen bei der Stange zu halten. Hierfür dankte Wolz dem Gründer der JuKa Manfred Goldkuhle für 40 Jahre Aufbauarbeit sowie Susanne Mohr, die vor zehn Jahren die Chorleitung übernommen hatte.
Die Junge Kantorei St. Andreas Karlstadt feierte mit einem Jubiläumskonzert das 50-jährige Bestehen des 1974 als Buben- und Mädchen-Schola gegründeten und 1999 in Junge Kantorei umbenannten Jugendkirchenchores in ihrer angestammten Wirkungsstätte, der Stadtkirche St. Andreas in Karlstadt. Gleichzeitig beendeten die noch verbliebenen vier Sängerinnen ihr Engagement in der JuKa und gaben ihren vorläufigen Abschied bekannt.
Von "Komm herein" bis "Halleluja"
Mit Liedern wie "Komm herein" von Kathi Stimmer-Salzeder, "Gott lädt uns ein" und "Lobe den Herrn meine Seele" von Norbert Kissel schauten die Sängerinnen nochmals zurück auf den Anfang ihres Engagements, damals unter der Chorleitung von Goldkuhle. Mit den 18 vorgetragenen Liedern des Jubiläumskonzertes stellten sie auch ihre Entwicklung von kirchlichen Liedern zu englischsprachigen und modernen Songs vor. Es erklangen "Halleluja" von Leonard Cohen, "We are the World" von Michael Jackson und Lionel Richie oder "We have a Dream" von Dieter Bohlen und Jan Beiling.
Seit etwa einem Jahr singen noch die drei Schwestern Susanne Mohr, Johanna Greis und Eva-Maria Greis sowie Tamara Deißenberger als die letzten vier verbliebenen Ensemble-Mitglieder zusammen. Mohr, unterstützt von Bernhard Seelbach am Klavier, präsentierte mit ihrem Quartett Chorgesang in höchster Präzision und sauberer Intonation. Dem jugendlichen Alter entwachsen und teils mit eigener Familiengründung verabschieden sich die vier Sängerinnen von ihrem Jugendchor und möchten einer neuen Generation Platz machen, mit kind- und altersgerechten Liedern in einem Chor zu singen. Die Sängerinnen kündigten an, sich neu formieren zu wollen und als Gruppierung der Kantorei erhalten zu bleiben. Mit einem selbstgetexteten Jubiläumslied bedankte sich die Formation bei allen Förderern und Unterstützern in den vergangenen 50 Jahren.