Die Katholische Arbeitnehmerbewegung hatte zu einem besinnlichen Kreuzweg zur Radegundiskapelle nach Müdesheim eingeladen. Treffpunkt war die Barbarakapelle, die maßgeblich von Hans Sauer als Nachlassverwalter einer Stifterin erbaut wurde.
Altbürgermeister Roland Metz berichtete Wissenswertes über den Ort Müdesheim.
Erstmals 889 urkundlich in einer Schenkungsurkunde des Klosters Fulda erwähnt. Eine frühere Besiedlung während der Merowingerzeit ist durch die Freilegung eines Gräberfeldes erwiesen. 1279 tauchte der Ortsname als Familienname der Herren von Müdesheim auf. Bekanntester Träger war Ritter Ulrich von Müdesheim. Südwestlich von Müdesheim und links der Wern gab es den Ort Hintenach. Es wird angenommen, dass der Ort um das Jahr 1500 durch die Pest ausgestorben ist. Müdesheim war früher ein Winzerdorf mit ausgedehnten Rebanbauflächen. Auch heute gibt es noch Weinbau. Ein Sohn des Ortes ist der Erfinder und Abenteurer Franz Leppich (1778–1819). Ihm wird nachgesagt, dass er beim Napoleonkrieg gegen Russland maßgeblich am Brand Moskaus verantwortlich war.
Mit besinnlichen und geistlichen Impulsen an den Kreuzstationen hatte man schnell das Holzkirchlein, wie es im Volksmund genannt wird, erreicht. Der Kreuzweg mit seinen 14 Stationen zur Kapelle entstand zwischen dem 31. August 1872 und dem 26. Juli 1873. Er soll auf ein Gelöbnis der Müdesheimer zurückgehen. Als im Bruderkrieg 1866 die Preußen bereits im Bachgrund waren, schworen die Müdesheimer, einen Kreuzweg zur Kapelle zu bauen, wenn sie den Krieg schadlos überstehen.
Das erste schriftliche Zeugnis über die Radegundiskapelle stammt aus dem Jahr 1595: Darin wird berichtet, dass schon seit vielen Jahrzehnten eine große Wallfahrt hierherkam. Vor allem kranke Kinder wurden an dem Brünnlein gebadet. Der Brunnen ist heute verschwunden. Zeugnis von Heilungen gaben zahlreiche Arme, Beine und Wickelkinder aus Wachs, die in der Kapelle hingen. Das Volk bestätigte in einer Sage, dass früher ein Brünnlein vorhanden war. Kranke Kinder fanden in dem Wasser Heilung. Wenn beim Baden das Wasser klar war, blieb das Kind gesund, wurde das Wasser trübe, war man sicher, dass es sterben würde.
Die heilige Radegundis. Randegunde eine Königstochter wurde 531 gefangen genommen und von Thüringen in das heutige Frankreich verschleppt. Die Sage erzählt, dass sie auf dem Wege nach Frankreich Rast an der einstigen Quelle eingelegt hat. 538 zwang sie König Chlotar in Soissons zur Ehe.
In Frankreich wurde Radegunde christlich erzogen und sie führte ein Leben in Armut und half Kranken und Armen. Radegundis gründete ein Kloster der Barmherzigkeit für arme und kranke Frauen. Sie wird besonders in Frankreich hochverehrt.
Beim Schlusshock im Sportheim gab es noch einen regen Austausch mit dem Bundestagskandidaten Alexander Hoffmann. Hoffmann informierte die KABler über den neusten Sachstand zur Zukunft der Benediktushöhe in Retzbach. Insbesondere die KAB Themen wie Mindestlohn, Lieferkettengesetz, soziale Gerechtigkeit aber auch persönliche Fragen wurden kontrovers diskutiert.
Von: Bernhard Metz, KAB Kreisverband Main-Spessart