Der Landkreis Main-Spessart tritt der neuen LAG (Lokale Aktionsgruppe) Spessart und auch dem am 9. Oktober in Lohr gegründeten Trägerverein bei. Das ist Voraussetzung, um künftig vom Leader-Förderprogramm der Europäischen Union profitieren zu können. Der Beschluss im Kreistag dazu fiel einstimmig.
Wie Landrat Thomas Schiebel von der Vereinsgründung berichtete, waren 80 Personen anwesend, 70 traten dem Verein sogleich bei. Mitglieder sind insbesondere die 45 Gemeinden aus den Landkreisen Main-Spessart und Aschaffenburg. Zur Vorsitzenden wurde Bürgermeisterin Marianne Krohnen aus Geiselbach (Landkreis Aschaffenburg) gewählt, zu ihrem Stellvertreter Lohrs Bürgermeister Mario Paul. Der Landkreis Main-Spessart wird im Jahr 5000 Euro Mitgliedsbeitrag bezahlen. Für die LAG Spessart gibt es bereits Projektideen in den Bereichen Baukultur und Siedlungsentwicklung, Freizeit, Erholung und Mobilität im Spessart, gemeinschaftliches Leben, regionale Wirtschaft und Versorgung sowie Pro Regio Lignum (Profilierung als Qualitätsregion für innovative und nachhaltige Holznutzung).
Der Kreistag stimmte auch für Haushaltsüberschreitungen des laufenden Jahres (vorläufiger Jahresabschluss) zu. Fast 235 000 Euro mehr als der Haushaltsansatz von 100 000 Euro sind es bei der Freistrecke Wiesthal-Habichsthal (Kreisstraße MSP 21). Hier streiten sich Kreis und Ingenieurbüro vor Gericht über den teureren Ausbau.
Um 210 000 Euro wird der Haushaltsansatz von 150 000 Euro bei der Ortsdurchfahrt Hafenlohr (MSP 27) überschritten. Beim Deckenbau der Kreisstraße MSP 36 zwischen Rettersheim und Kloster Triefenstein beträgt die Überschreitung rund 103 000 Euro, allerdings gibt es heuer keinen Haushaltsansatz, weil die Arbeiten für 2013 geplant waren und sich wegen acht Wochen Verzögerung beim Bau einer Autobahnbrücke verzögerten. Den Auftrag erhielt die Baufirma Ulrich für 130 526 Euro.
Für den Kauf von Öko- und Ausgleichsflächen des Life-Projekts gab der Landkreis heuer 201 000 Euro mehr als die im Haushalt vorgesehenen 100 000 Euro aus. Der Grunderwerb wurde nur vorgezogen.
Neubildung Kreisseniorenrat
Der Kreistag nahm auch den Budgetierungszwischenbericht – Mitte September waren die Budgets im Schnitt zu fast 71 Prozent ausgeschöpft und 14 von 17 Sachgebieten bewegten sich innerhalb des Plan-Budgets – zur Kenntnis. Informiert wurde er über die Neubildung des Kreisseniorenbeirats. Neuer Vorsitzender ist seit 22. September Dieter Kothe aus Frammersbach, den stellvertretenden Vorsitz teilen sich Hanna Krönert aus Zellingen und Willi Balkie aus Burgsinn. 19 der 28 Gremiumsmitglieder sind neu im Amt.