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MARKTHEIDENFELD
Vom Standard bis zur Hardrock-Hymne
Mitreißenden Jazz bot die Bigband TroPoSax unter Leitung von Thomas Grön zum 70-jährigen Stadtjubiläum.
Foto: Martin Harth | Mitreißenden Jazz bot die Bigband TroPoSax unter Leitung von Thomas Grön zum 70-jährigen Stadtjubiläum.
Martin Harth
Martin Harth
 |  aktualisiert: 10.05.2018 02:34 Uhr

Ein Geschenk der Stadt Marktheidenfeld an die Bürger – am Samstagabend spielte die 15-köpfige Bigband TroPoSax im Pfarrheim St. Laurentius. Aus Anlass des 70. Jahrestags der Erhebung zur Stadt lautet das Motto „Swing in den Mai“, denn Marktheidenfeld sei jung, frisch und vielfältig, betonte Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder.

So hatte Bandleader Thomas Grön, der humorvoll durch das Programm führte, weit mehr als vertraute Swing-Standards mit seinen Musikern eingeübt. Auch Bearbeitungen von Rock-, Pop- oder Latin-Stücken wurden den Gäste im voll besetzten Pfarrsaal geboten.

Los ging es klassisch swingend. Ein frisches „Sing, Sing, Sing“ von Benny Goodman, ein klanggewaltiges „Jumpin‘ At the Woodside“ des Count Basie Orchestras und „Skyliner“ des Saxophonisten Charlie Barnet boten den Instrumentalisten auf Trompete, Klavier, Saxophon und Klarinette Raum für blitzsaubere Soli in spannungsreichem Wechsel.

Christian Brüggemann, Tenor und Vocal Coach aus Zimmern, erinnerte mit dem Song von Cole Porter „I've Got You Under My Skin“ an Frank Sinatra. Robbie Williams Fassung des Lieds „Beyond the Sea“ (Jack Lawrence) zeigte romantische Qualität.

Nahezu unvermeidlich blieb natürlich ein Abstecher der Bigband mit den Klassikern „A String Of Pearls“ und „American Patrol“ zum einst stilbildenden Glenn Miller-Orchestra. Der leider vor zwei Jahren früh verstorbene Sänger Roger Cicero sorgte für ein Revival das Jazz-Gesangs in Deutschland. Christian Brüggemann stellte seine Songs „Zieh‘ die Schuhe aus“ und „Ich atme ein“ lebhaft vor. Noch vor der Pause trat Marlies Grollmann mit auf die Bühne und bot mit Brüggemann das hinreißende Duett „Somethin‘ Stupid“ (Carson Parks), das einst Frank Sinatra mit seiner Tochter Nancy unsterblich machten.

Im weiteren Programm sollten Bearbeitungen von Rock- und Poptiteln stärker in den Mittelpunkt rücken, wie dies „Welcome To the Jungle“ der US-Hardrocker Guns n‘ Roses sehr lautstark und der Tophit „Happy“ des Songwriters Pharrell Williams aus dem Jahr 2013 zeigten. Kurz blitzte nochmals der klassische Bigband-Sound mit Duke Ellingtons „Perdido“ auf, bevor Brüggemann mit „Jump“ ein Werk von Paul Anka sang, das die Band Van Halen im Hardrock-Stil bekannt gemacht hatte.

Nach Frank Sinatras Hymne „New York“ kamen mit „Pick Up the Pieces“ der Average White Band und Stevie Wonders „Sir Duke“ funky Popklänge der Bigband ins Spiel. Sänger Christian Brüggemann führte mit Michael Bublés Mambo „Sway“ zu lateinamerikanischen Klängen.

Am Ende sollte Frank Sinatras Abschiedsklassiker „My Way“ stehen. Das Publikum applaudierte stehend, sodass zwei Zugaben – „In the Mood“ und das Duett „What a Wonderful World“ von Marlies Grollmann und Christian Brüggemann ein mitreißendes, musikalisches Jazzerlebnis abrundeten.

 
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