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Homburg
Vom Reiz des Sammelns: Ausstellung in der Homburger Papiermühle
Joachim Baum zeigt in der Papiermühle seine ganz persönliche Kulturgeschichte.
Foto: Martin Harth | Joachim Baum zeigt in der Papiermühle seine ganz persönliche Kulturgeschichte.
Martin Harth
Martin Harth
 |  aktualisiert: 26.09.2021 03:03 Uhr

"Gesprochenes vergeht, Geschriebenes bleibt", dies hat der Homburger Sammler Joachim Baum auf seine sorgsam handgeschriebenen Einladungen zu seiner Ausstellung in der Homburger Papiermühle gesetzt. "3000 Jahre Kulturgeschichte, Papier-Pergament-Papyrus" hat er sie genannt und bis zum 31. Oktober entwickelt er im Obergeschoss der Papierscheune ein buntes Kaleidoskop zu den Bereichen Papier, Schrift und Druck.

Auch die Geschichte Würzburgs rückt in den Blick.
Foto: Martin Harth | Auch die Geschichte Würzburgs rückt in den Blick.

Der gebürtige Würzburger ist vor einigen Jahren in Homburg heimisch geworden, war beruflich dem Kunsthandel und dem Druckwesen eng verbunden. Mit seiner Frau, der Restauratorin Ilse Fenn, teilt er die Leidenschaft für Antiquitäten. Was Joachim Baum mit weit über 100 Exponaten nun in der Papiermühle liebevoll in Szene gesetzt hat, mag auf den ersten Blick wie das willkürliche, opulente Sammelsurium einer barocken Kunstkammer anmuten.

Kulturgeschichte der Menschheit in acht Stationen

Liebevoll hat er mit sorgsam kalligraphisch ausgeführten Beschreibungen seine persönliche Kulturgeschichte der Menschheit in acht Stationen von der Antike bis zur Jetztzeit gestaltet. Diese dreht sich um das Papier mit seinen Vorläufern, dem Papyrus und dem Pergament. Schnell kommen die Schrift und später der Buchdruck ins Spiel.

Immer wieder kann man Querverweise zu Homburg entdecken. Mal spielt der Wein eine Rolle, mal Adel oder Kirche sowie das Schicksal der nahen Heimatstadt Würzburg. Beachtliche Ausstellungsstücke wechseln sich mit fast Trivialem ab. Das Herz des wahren Sammlers ist weit und nicht immer steht dabei nur der rein materielle Wert im Fokus.

Blick in einen chinesischen Jade-Tempel.
Foto: Martin Harth | Blick in einen chinesischen Jade-Tempel.

Mit der Papierproduktion und deren Grundstoffen gibt es einen Bezug zum Ausstellungsort. Die Kunst des Notenstechens erinnert an Michael Günthers Homburger Musikaliensammlung. Verschiedene Formen des Drucks deuten auf die Werkstatt von Linda Schwarz im Gebsattelschloss hin. Ein Buch erinnert an Joseph Beuys und damit an das Wirken von Elvira Lantenhammer. Banknoten dürfen als Querverweis zur ehemaligen Koenig&Bauer-Produktion im nahen Trennfeld interpretiert werden.

Viele Gedanken sind im Detail zu entschlüsseln, geben bewundernswerte Rätsel auf, eben ganz wie in einer einstigen Kunstkammer. Auch beim Homburger Kulturfest im und am Museum Papiermühle wird dies am 3. Oktober zu bewundern sein.

Öffnungszeiten: Ausstellung "3000 Jahre Kulturgeschichte, Papier-Pergament-Papyrus", Museum Papiermühle Homburg, Gartenstraße 11 (Parkplätze für Pkw an der Remlinger Straße), Dienstag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr.

Liebevoll wurden die Exponate in Szene gesetzt.
Foto: Martin Harth | Liebevoll wurden die Exponate in Szene gesetzt.
 
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