
"Jetzt trägt die Sinngrundallianz deutlich sichtbare Früchte", freute sich die Vorsitzende, Fellens Bürgermeisterin Zita Baur, beim Pressegespräch zum Start des "Regionalbudgets 2021". Bei der Rückschau auf 2020, als die Allianz erstmals den Zuschlag für eine Teilnahme an der Regionalförderung erhielt, konnten 18 Kleinprojekte aus allen sechs Kommunen von den Objektträgern zwischen Mai und Oktober umgesetzt werden. 98 000 Euro aus dem Fördertopf erhielten sie dafür.
Mit diesem Ergebnis war die Sinngrundallianz eine der Effektivsten in Unterfranken. Der Zuschuss betrug maximal 10 000 Euro pro Projekt. Zufrieden ist Baur, dass als Projektträger nicht nur Kommunen, sondern auch sonstige Institutionen, Betriebe, Vereine und Privatpersonen dabei waren. "Vermutlich wären die meisten Projekte niemals so schnell realisiert worden, aber die 80-prozentige Förderung bot einen lukrativen Anreiz".
Heuer 35 Anträge eingereicht
Die fünf am besten geförderten Projekte im vergangenen Jahr waren der Kletterfelsen des Schulverbandes Burgsinn (10 000 Euro); ein Einsatzfahrzeug für die Nachbarschaftshilfe "Helfende Hand Mittelsinn" (9892 Euro); der historische Brunnen in Rieneck (8067 Euro); die Niedrigseilstrecke Wassererlebnishaus Rieneck (7965 Euro) und neue Markthütten in Burgsinn (7920 Euro).
Auch in diesem Jahr bewarb sich das Allianzmanagement beim Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) um die Förderung im Regionalbudget mit einem Gesamtvolumen von 100 000 Euro, stellte Manager Lukas Weis fest. Das Ziel, kreative Kleinprojekte zu entwickeln, die die ländliche Entfaltung unterstützen und die regionale Identität stärken, blieb unverändert. Nur dürfen in diesem Jahr keine Sanierungen, Renovierungen oder Reparaturen am Wettbewerb teilnehmen, ergänzte Baur. Zum Ablauf des Förderaufrufs Ende Februar waren 35 Anträge bei der Gemeinde Fellen eingereicht, die wie im Vorjahr die Koordination des Budgets für die Allianz übernommen hat.
Das Entscheidungsgremium bewertete die eingereichten Projekte nach Priorität. Dieser Ausschuss setzte sich aus den kommunalen Vertretern wie den Bürgermeistern Baur und Sven Nickel, den Gemeinderäten Christoph Pauthner (Burgsinn) und Markus Remlein (Aura) sowie Peter Welzenbach und Sabine Schlagbauer (Burgsinn), Thomas Abersfelder (Rieneck), Jutta Staub und Elmar Glassen (Obersinn) und Kreisheimatpfleger Bruno Schneider und Wolfgang Stock (Aura) zusammen. In einem per Videokonferenz durchgeführten Bewertungsverfahren hatten sie 18 Projekte als förderfähig ausgewählt. Elf befinden sich noch in der Reserveschleife, falls ein Ausfall auftreten sollte, sagte Weis.
Neue Projekte: Pfandbechersystem, Teigknetmaschine, Mannschaftszelt
Folgende Projekte wurden entwickelt und in der nachstehenden Reihenfolge zur Förderung ausgewählt: Pfandbechersystem für sechs "Coffee to go"-Geschäfte im Sinngrund (initiiert von Wittis Backtreff Fellen); Erweiterung der Kelterei für die Pasteurisierung von Apfelsaft in Fellen; eine Teigknetmaschine für den Holzbackofen am Dorfplatz Obersinn; Ausstattung der Ausschank-Hütte am Sauplatz in Aura; Fitnessgeräte für den Park in Burgsinn; Sonnenschirme für das Freibad Burgsinn; MTB Trail, Radparcours und Übungstrail für Kinder in Fellen; Erschließung des historischen Wanderwegs von Rieneck nach Schönau; Wasserspielanlage für den Park in Burgsinn; ein Bewegungsparcours für Senioren in Obersinn; ein Mannschaftszelt für die Feuerwehr Burgsinn; Aussichtsplattform "Schau ins Land" in Mittelsinn; ein mobiler Toilettenanhänger zur Nutzung bei Festen in Burgsinn; Stromversorgung für die Motocross-Strecke in Obersinn; Relaxliegen am Fahrradweg in Rieneck; eine Erweiterung des Kletterfelsen am Schulhof Burgsinn; Sandstein und Pflasterflächen am Auraer Kreuz und Relaxliegen für den Aussichtspunkt Herrenberg in Fellen.
Jetzt gilt es, bis spätestens Ende Oktober die Kleinprojekte zügig umzusetzen, abzurechnen und mit entsprechenden Durchführungsnachweisen beim ALE vorzulegen. Baur und Weis empfehlen unisono, sich schon im Laufe des Sommers erneut Gedanken zu machen, um beim Regionalbudget 2022 dabei zu sein und den eigenen Ort voranzubringen.