In Höchstform präsentierten sich die Bläserklasse und die Stammkapelle der Partensteiner Musikanten bei ihrem 28. Jahresabschlusskonzert vor vollem Haus im Jugendheim. Die Glanzleistung wurde von den jeweils rund 200 Zuhörern mit stehendem Applaus gewürdigt. Das kurzweilige dreistündige Programm war gespickt mit musikalischen Leckerbissen. Diese reichten von mittelalterlichen Sagen bis zu aktueller Rockmusik von Coldplay.
Das erste Drittel des Musikgenusses wurde von der Bläserklasse unter der Leitung von Adolf Amend gestaltet. Zu jedem Song wurden abwechselnd von den Bühnenakteuren interessante Hintergründe der Musikstücke oder deren Komponisten sowie Interpreten erzählt.
Junge engagierte Bläserklasse
Die Bläserklasse ist noch recht jung, aber sehr begeisterungsfähig. Beim Konzert standen 36 Musiker auf der Bühne. Die Altersspanne reichte von sechs bis über 70 Jahre. Entsprechend dem Motto "Helden, Sagen und Legenden" begrüßte die freudig, engagierte Musikkapelle das Publikum mit "Starlights", das aus der Feder des schottischen Komponisten Alan Ferrie stammt, wie auch die späteren Melodien aus der Rockoper "Jesus Christ Superstar".
Mit dem himmlischen Rendezvous und der "Jupiter Hymne" wurde ein Ausflug in die Astronomie gemacht. Gefühlvoll wurde mit "Imagine" von John Lennon für den Frieden geworben. Und dann ging es musikalisch für viele in die Kindheit.
Das Leben leben
Zunächst mit der Melodie »Här kommer Pippi Langstrumpf« bevor es zu den Lichtgestalten aus Schweden "Abba" und deren fröhliches "Chiquita" ging. Mit einem Besuch bei der gefragten Popgruppe "Coldplay" endete der gelungene Auftritt. "Viva La Vida" ruft auf, das Leben einfach zu leben. Nach der Pause ging die Gala mit der Stammkapelle und dessen Dirigenten Marc Steigerwald, der wie immer ganzen Körpereinsatz bei der Leitung des Orchesters zeigte. Es reihten sich weiter musikalische Filetstücke aneinander. Dabei wurde eine Vielfalt an Musikstilen perfekt dargeboten, angefangen über Klassik, konzertant, orchestral, Partysound bis hin zu Melancholischem.
Legende der weißen Jungfrau
Mit dem Stück "Einzug der Gäste auf der Wartburg" von Richard Wagner konnte man sich mit geschlossen Augen fast an den Originalschauplatz wähnen. Danach wurde der Bogen auch auf die Partensteiner Burg und dessen Ritterleben gespannt.
Die Programmmusik des österreichischen Dirigenten Thomas Doss "Legende der weißen Jungfrau" hätte auch als Handlungsort den Partensteiner Schlossberg haben können. Denn auch hier gibt es die Sage von der weißen Frau. Das Schicksal der Jungfrau wurde in sieben Szenen dargestellt. Für das Publikum hieß es: Zurücklehnen und die musikalischen Gemälde bei einem wohligen Klangteppich erleben.
Vom Mittelalter zum ersten Kinobesuch: Bei der unsterblichen Erkennungsmelodie von Martin Böttcher der Karl May Filme spürte man förmlich Winnetou und Old Shatterhand auf sich zu reiten.
Schweres und Leichtes
Es folgte schwere Kost mit dem Hauptthema aus "Schindlers Liste". Besonders die gefühlvolle Klarinette von Jaqueline Stürmer verbreitete Melancholie und Nachdenklichkeit. Erneuter Stimmungs- und Stilwechsel: Im schönsten "Happy Sound" wurde James Last, der eigentlich Hansi hieß, gewürdigt. So folgte auch das Lied "Danke Hansi". Die Würdigung vor den Lebenswerken wurde mit Ernst Mosch und dessen "Astronautenmarsch" fortgesetzt, ehe es in die Pause ging.
Die dritte Runde des Hörgenusses startete mit einem Medley bekannter Musikstücke aus dem Film "Guardians of the Galaxy". In den 70er Jahren unterwegs, nahm sich die Kapelle nun der Musiklegende Elvis Presley an. Schmachten war bei "CC Rider", "An American Trilogy" und "Can´t help falling in love" angesagt. Mit der "Forrest Gump Suite" ging es wieder in die Filmmusik. Der ursprüngliche Arbeitstitel lautete "Mexican Reggae". Nachdem aber Don Henley den Text fertig geschrieben hatte, wurde daraus "Hotel California" und ein Welthit für die Eagles. Und die Version der Partensteiner Musikanten hatte ihre eigene, schöne Note. Das stimmige Repertoire schloss mit der Musik aus der Serie "A-Team".
Stehender Applaus zum Dank
Das Publikum war restlos begeistert und forderte mit stehendem Applaus Zugabe. Die "Schwänzchen", wie eine Dreingabe in Partenstein genannt werden, gab es zunächst mit den bekanntesten Songs von "The Mamas & Papas" wie "Monday, Monday".
Der Knüller folgte zum Schluss und mit der Szene aus dem Film "Zwei wie Pech und Schwefel", als sich Bud Spencer und Terrence Hill ausgerechnet in eine Probe des Feuerwehrchores geflüchtet hatten. Zusammen mit den Bläserklassen-Sänger wurde lustig "Coro die pompieri" a capella geschmettert.