Die Burg-Lichtspiele Mühlbach zeigen in der Vhs-Filmauslese "Fisherman’s Friends" am Sonntag, 6. Oktober, 11.15 Uhr, und Mittwoch, 9. Oktober, 20 Uhr.
Das warmherzige Feel-Good-Movie „Fisherman’s Friends“ basiert auf der sensationellen Erfolgsgeschichte des gleichnamigen Shanty-Chors, dessen Debütalbum 2010 mit rund 150 000 verkauften Exemplaren die britischen Charts eroberte. Mit seinem zweiten Langfilm, der auf einer großzügig erweiterten wahren Begebenheit beruht, knüpft Regisseur Chris Foggin an eine große Tradition britischer Underdog-Komödien wie etwa „Brassed Off“ oder „Local Hero“ an, und er spinnt vor der Kulisse der romantisch-rauen Nordküste Cornwalls allerlei launiges Seemannsgarn um zehn singende Seebären, um wahre Freundschaft, althergebrachte Tradition und den Mut, neu anzufangen.
Schauplatz der Handlung ist das beschauliche Fischerdorf Port Isaac, wo Musikmanager Danny und seine Kollegen aus London einem geplatzten Junggesellenabschied nachtrauern. Dabei werden sie zufällig Zeugen einer Gesangsdarbietung von einer bereits angegrauten Boy-Group aus Fischern, Küstenwächtern und Seenotrettern, die, unterstützt von harten Getränken, ihre Lieder schmettern.
Nur um ihn zu veräppeln wird Danny beauftragt, die Hobbysänger unter Vertrag zu nehmen. Der allerdings begeistert sich bald ehrlich für diese Aufgabe, nicht nur, weil er an einen Erfolg der Gruppe glaubt, sondern weil er am Leben in Port Isaac Gefallen findet, zumal er sich in Alwyn, die Tochter des wortführenden Seemanns, verliebt hat. Als Danny endlich die cornischen Sänger von einer Studioaufnahme überzeugt hat, fliegt der Scherz auf. Nun will Danny nicht als Idiot dastehen und treibt das Projekt auf eigene Faust voran.
Der in konventioneller Dramaturgie geradlinig inszenierte Gute-Laune-Film geizt nicht mit Gags um den Culture Clash zwischen versnobten Großstädtern und bodenständigen Landeiern. Greift der Regisseur auch oft zu plakativen Stereotypen in der Figurenzeichnung und sind Szenen, die, abgesehen von einigen Vorsing-Episoden, Musik flüssig in die Geschichte einbauen, eher rar, so lassen doch traumhaft schöne Bilder der malerischen Naturlandschaften, ein bisschen Herzschmerz nebst einer Prise trockenen Humors derlei Schwächen doch schnell verblassen.
Fazit des Ankündigung: Gedacht als unkompliziertes Vergnügen an einem lauen Sommerabend, kann man sich dank der sympathischen Schauspieler-Leistung von James Purefoy, dem BAFTA-nominierten Daniel Mays sowie Tuppence Middleton als Alwyn (die leibhaftigen „Fishermen“ sieht man übrigens zwischendurch in kleinen Cameo-Rollen) unter Umständen auch einen herbstlichen Vor-Brexit-Oktobertag vergolden, um dann auf dem Nachhauseweg den bekannten Shanty vom „Drunken Sailor“ vergnügt vor sich hinzusummen.
Freigegeben für alle; etwa 112 Minuten.